Berlin - Was ist dran an der Sucht im Netz? Gibt es tatsächlich "Internet-Junkies"? Wenn ja: Wer sind sie und welches sind die Risikofaktoren einer Abhängigkeit vom Internet? Diese und weitere Fragen möchten die Berliner Wissenschaftler um Prof. Dr. Matthias Jerusalem am Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie und Gesundheitspsychologie der berliner Humboldt-Universität klären. "Zur Zeit gibt es weltweit kein zuverlässiges Instrument für die Diagnose von Internetsucht. Daher wollen wir in einem ersten Schritt ein solches Instrument entwickeln", erläutert der Psychologe André Hahn. Hierzu werden möglichst viele auskunftsfreudige Internetnutzer gesucht, die sich an der Online-Studie unter der Adresse www.internetsucht.de beteiligen möchten. Möglichst jeder Internet-Nutzer sollte sich angesprochen fühlen, damit ein repräsentativer Querschnitt der vielen verschiedenen Nutzergruppen vertreten ist. Dazu gehören Gelegenheitsnutzer, die vielleicht nur einmal in der Woche ihre Emails einsammeln, genauso wie Vielnutzer, die privat oder berufsbedingt täglich acht oder mehr Stunden mit internetbasierten Systemen umgehen. "Wir sind sehr gespannt, inwieweit die Internetnutzung zu Streß führen kann und ob sich die klassischen Suchtmerkmale auch auf den Bereich des Internetsurfens übertragen lassen, so daß wir möglicherweise in Zukunft mit einer neuen gesundheitspsychologisch relevanten Problematik rechnen müssen", so Prof. Jerusalem. (pte/idw)