Linz - "Planmäßig" verliefen auch in der Nacht auf Mittwoch die Blockaden an den oberösterreichisch-tschechischen Grenzübergängen. Probleme oder Zwischenfälle gab es nicht. Auch zu Staus kommt es nicht mehr, da sich vor allem der Lkw-Verkehr inzwischen an die offenen Grenzübergänge in Niederösterreich verlagert hat. Am größten oberösterreichischen Grenzübergang in Wullowitz nördlich von Freistadt hatten rund 200 Temelin-Gegner die Nacht bei unwirtlichen Verhältnissen - gegen 03.00 Uhr früh begann es zu regnen - im Freien bzw. in Zelten und Containern verbracht. Für die Verpflegung sorgen nach wie vor die Bauern aus der Umgebung, "die Stimmung bei uns ist weiterhin sehr gut", so die Atom-Gegner. Große Hoffnungen setzt man in das Gespräch mit Umweltminister Wilhelm Molterer, das heute, Mittwochabend, in Rainbach bei Freistadt - nur wenige Kilometer vom Grenzübergang Freistadt entfernt - in einem Gasthaus geplant ist. Wie am Mittwoch bekannt wurde, wird EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen an dem noch für November geplanten zweiten Temelin-Gespräch zwischen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und dem tschechischen Ministerpräsidenten Milos Zeman teilnehmen. Verheugen habe eine diesbezügliche Einladung von Schüssel angenommen, teilte der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer (V) mit. Verheugen unterstütze auch die Forderung Österreichs nach einer umfassenden Umweltverträglichkeitsprüfung für das gesamte AKW Temelin. (APA)