Wien - Eine schon jetzt weit verbreitetes Leiden ist noch immer auf dem Vormarsch: Die Allergie. Laut einer aktuellen Studie sind in Europa bereits rund 80 Millionen Menschen von dieser "Volkskrankheit" betroffen. Um mehr über die Lebenssituation von Allergikern zu erfahren und Therapie-Verbesserungen herbeiführen zu können, hat der dänische Pharmakonzern ALK-Abello laut Firmenangaben größte jemals durchgeführte Studie zu dem Thema initiiert. Titel der Untersuchung: "Allergy, Living&Learning" Bei insgesamt 7.000 Interviews in zehn Ländern, darunter auch Österreich, sind demnach durchaus brisante Ergebnisse zum Vorschein gekommen. Alarmierend sei vor allem der geringe Aufklärungsstand der Patienten und die oft ungenügende medizinische Betreuung. Bei einem Drittel aller Befragten wurden laut ALK-Abello trotz Allergieverdacht kein dementsprechender Test durchgeführt. Unzufriedenheit In ganz Europa zeigen sich laut Studie rund 24,5 Prozent jener Personen, die in Behandlung stehen, mit den Therapieerfolgen unzufrieden. In Österreich beträgt dieser Anteil 21,1 Prozent. Signifikant ist demnach auch, dass sich rund 30 Prozent aller befragten Allergiker schlecht oder unzureichend über ihre Krankheit informiert fühlen - in der Alpenrepublik sind das sogar 39,4 Prozent. Besonders auffällig ist die Tatsache, dass in Österreich 30,3 Prozent der - nachgewiesenen Allergiker - keine Behandlung erhalten. Im europäischen Durchschnitt fallen nur 19 Prozent der Betroffenen in diese Gruppe. Grundsätzlich soll es aber mit rund 1,2 Millionen "Geplagten" (rund 15 Prozent der Gesamtbevölkerung) in Österreich weniger Allergiker als in Europa (rund 23 Prozent) geben. Die Verteilung Interessant ist auch die Verteilung der jeweiligen Arten von Allergien: Von den Schnupfennasen-Geplagten müssen hierzulande 72 Prozent vor den Pollen zittern (Europa 75 Prozent). 33 Prozent reagieren heftig auf Hausstaubmilben (Europa 40 Prozent) und sechs Prozent auf Schimmelpilze (Europa neun Prozent). Überdurschnittlich hoch ist lediglich der Anteil der Katzen-Allergiker (Österreich 33 Prozent, Europa 30,1 Prozent). Sie finden sich übrigens vor allem in tierlosen Haushalten. Die Studie belegt erstmals deutlich, in welch hohem Ausmaß Allergiker im Alltag eingeschränkt sind. Für 40 Prozent der 496 befragten Österreicher ist Stiegen steigen sowie die Hausarbeit problematisch. Sogar 60 Prozent der Betroffenen fühlen sich beim Sport beeinträchtigt. (APA)