Trondheim/Nyon - Mit einem neuen Vorstoß beim Europäischen Fußball-Verband UEFA setzt sich der FC Bayern München massiv für eine Reform der Champions League ein. Für die Sitzung der UEFA-Klub-Kommission am (morgigen) Donnerstag, bei der es nach Angaben von Bayern-Vizepräsident Karl-Heinz Rummenigge um die Zukunft der Elite-Liga geht, stellte der deutsche Meister den Antrag auf flexible Anstoßzeiten der Spiele. Für ihn sei die späte Anstoßzeit um 20.45 Uhr "nicht mehr zu akzeptieren", enttäuschende Zuschauer-Zahlen und Beschwerde-Briefe der Fans seien "Alarmzeichen".
Auch eine mögliche Reduzierung des überfüllten Terminkalenders steht am Donnerstag auf der Tagesordnung. Diskutiert wird, die Zwischenrunde ganz abzuschaffen. "Möglicherweise fällt in der Saison 2001/2002 die zweite Gruppenphase weg", bestätigte Rummenigge. Er möchte dem Publikum wieder "mehr Spannung mit weniger Fußball" bieten. Beim jetzigen Modus müsse der Champions-League-Sieger 17 Spiele inklusive Finale bestreiten. Bei einer Abschaffung der Zwischenrunde wären es nur noch 13. Grundsätzlich sei die Champions League ein gutes Produkt. "Man müsste nur einige Faktoren ändern, die Anstoßzeit und möglicherweise die Anzahl der Spiele."
Das größte Hindernis für Änderungen sind die bis 2003 laufenden Fernsehverträge, die den Vereinen zwar einerseits Millionen einbringen, in denen aber die einheitliche Beginnzeit 20.45 Uhr festgeschrieben ist. "Das Problem ist nicht einfach zu lösen. Doch es muss gelöst werden", forderte Rummenigge. Vereine in Südeuropa oder in Großbritannien haben (wegen der Zeitverschiebung) keine Einwände gegen den späten Termin. Unterstützung können die Bayern von den Vertretern der west-, nord- und osteuropäischen Klubs erwarten.(APA/dpa)