Wien - Der Wiederaufbau in Südosteuropa ist nur mit massiven ausländischen Direktinvestitionen möglich. Darüber sind sich 150 Wirtschaftsexperten aus dem OECD-Raum und den Balkanstaaten einig, die heute, Mittwoch, und morgen, Donnerstag, an der Internationalen Konferenz zum Thema "Foreign Direct Investment in South East Europe: Implementing Best Policy Practices" in Wien teilnehmen. Ein konkreter Aktionsplan als Ergebnis der Konferenz soll den Weg für den wirtschaftlichen Wiederaufbau am Balkan ebnen, sagte Wirtschaftsminister Martin Bartenstein bei der Eröffnung der Konferenz. Seit der neuen Regierung in Jugoslawien gebe es keine Entschuldigung mehr, in dieser Region nichts mehr zu tun, macht Bartenstein für private Investoren Werbung. Der Kapitalstock der Region reiche nicht aus, um die Infrastruktur auf westliche Standards anzuheben. Auch die EU habe aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und ein Maßnahmenpaket in Form des "Stabilitätspakts für Südosteuropa" geschnürt. Nun gelte es, privates Kapital für diese Region zu mobilisieren, sagte der Wirtschaftsminister. Kaum Investoren Bisher sei die Suche der Länder Südosteuropas nach ausländischen Investoren nicht sehr erfolgreich gewesen. Laut einer Studie des Wirtschaftsministeriums sind 1999 nur 2,6 Mrd. Dollar (3,03 Mrd. Euro/41,7 Mrd. S) in die Region geflossen. Das sei zwar ein Plus von 23 Prozent gegenüber 1998 gewesen, aber insgesamt gerade ein Anteil von 0,3 Prozent der Weltinvestitionen und weniger als ein Drittel dessen, was 1999 nach Polen (8,3 Mrd. Dollar) geflossen ist bzw. die Hälfte dessen, was Tschechien an ausländischem Kapital angezogen hat (4,9 Mrd. Dollar). Die Konferenz wird von der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit innerhalb des Balkan-Stabilitätspakts veranstaltet. (APA)