Wien - Die vorzeitige Verabschiedung der Bank Austria- Vorstände Alarich Fenyves, Heinz Gehl und Wolfgang Habermayer kommt dem Institut unter dem Strich deutlich billiger, als vermutet. Während Fenyves und Gehl ihre bis 2004/2005 laufenden Verträge inklusive Pensionsansprüche ausbezahlt bekommen und damit zumindest jeweils rund 25 bis 30 Millionen Schilling kassieren, habe Wolfgang Habermayer das Problem, keinen Vorstandsvertrag zu besitzen, der ausbezahlt werden könnte. "Er hat so lange gepokert, bis es zu spät war," hört man aus informierten Kreisen der Bank Austria (BA). "Habermayer hat nur ein gewöhnliches Dienstverhältnis. Und das kann ja recht leicht und ohne großen finanziellen Aufwand gelöst werden," so die Quelle. Wolfgang Habermayer wollte das im Gespräch mit dem Standard weder bestätigen noch dementieren: "Was soll ich dazu sagen," meinte er. "Das ist kein Thema für die Öffentlichkeit." Auch zu den Gründen seines Ausscheidens wollte sich Habermayer nicht äußern. "Die Bank Austria hat gesagt, dass sie mein Know-how weiter nützen will, es kann also nicht an meiner Qualifikation gelegen haben." Er erwarte nun ein Angebot der BA. "Wenig teamorientierter Führungsstil In Unternehmenskreisen werden als Hauptgrund für den Abgang Habermayers "wenig teamorientierter Führungsstil" sowie nebenbei einige angebliche "Eskapaden" angeführt. So hätten auf Flughäfen teure Luxuslimousinen für den Weitertransport angemietet werden müssen, auch die Benützung einer Toilette zusammen mit anderen Vorständen wäre Habermayer als unzumutbar erschienen, berichten Insider. SKWB-Frage offen Ungelöst ist im BA-Konzern auch noch die Frage, was mit der bisherigen Österreich- Tochter der HypoVereinsbank, der SKWB Schoellerbank, geschehen soll. In der Bank Austria werden dem kleinen, auf Vermögensverwaltung spezialisierten Institut Rosen gestreut: " Das ist eine starke und gute Marke," meint BA-Sprecher Martin Hehemann. Ob nun in Zukunft mit BA, CA und SKWB eine Drei-Marken-Strategie gefahren werde oder die SKWB in die CA oder die Privatbank hineinfusioniert werde, sei noch nicht entschieden, so Hehemann. Der kolportierte Wechsel von SKWB-Vorstandschef Jürgen Danzmayr in den Vorstand der Creditanstalt ist offensichtlich noch nicht fix: Vorstandsveränderungen in der CA seien derzeit "kein Thema", sagte BA-Sprecher Hehemann. Zur Zeit besteht der CA- Vorstand aus vier Mitgliedern: Generaldirektor Erich Hampel, der zusätzlich auch zum BA-Vorstand berufen wurde, sowie Alarich Fenyves, Ewald Nageler und Helmut Jell. Fenyves scheidet mit Jahresende aus. (Michael Moravec, DER STANDARD, Printausgabe 9.11.2000)