Wien - Die heimischen Spritpreise befinden sich trotz der letzen Preissenkung vom vergangenen Dienstag weiterhin auf höchstem Niveau. Laut Rechnung der Arbeiterkammer (AK) lagen die durchschnittlichen Preise im Oktober bei Diesel um 24,1 Prozent oder 2,28 S über dem Vorjahresniveau. Bei Eurosuper fiel Steigerung mit 11,6 Prozent oder 1,37 S etwas geringer aus. Mit den jüngsten Preisen im November habe man aber wieder die Spitzenwerte des Sommers erreicht, betonte Elisabeth Brugger-Brandau, Verkehrsexpertin beim ÖAMTC, am Donnerstag. Ausschlaggebend für die letzte Preissenkung war für Brugger-Brandau unter anderem der jüngste Preisvergleich der EU. Dabei lagen die österreichischen Nettopreise für Eurosuper um 40 Groschen und für Diesel um 36 Groschen über dem EU-Schnitt. Ein Trend zur Verringerung des heimischen Preisabstands zum EU-Niveau sei weiterhin nicht erkennbar, meinte die Verkehrsexpertin. Jährliche Mehrbelastung von 2.930 S Nach Rechnung des ÖAMTC bedeutet die derzeitige Hochpreissituation für einen durchschnittlichen Autofahrer mit Dieselfahrzeug eine jährliche Mehrbelastung gegenüber dem Vorjahr von 2.930 S. Benzinfahrer zahlen um rund 2.420 S mehr. Die AK forderte daher eine sofortige Anhebung der Pendlerpauschale um 30 Prozent sowie eine Erhöhung des Kilometergelds um 30 Groschen je Kilometer. Zur Abgeltung der hohen Benzinkosten habe die Regierung zuletzt lediglich die große Pendlerpauschale erhöht. Nur jeder fünfte Pendlern profitiere von dieser Maßnahme - und das erst ab 2001, betonte AK-Präsident Herbert Tumpel am Donnerstag in einer Aussendung. Die AK verlangt daher, bei einer neuerlichen Erhöhung auch die kleine Pendlerpauschale (ab 20km) zu berücksichtigen, also auch jene Pendler, denen die Benützung eines Massenverkehrsmittels zumutbar wäre. (APA)