Wien - Auch am Tag nach der AUA-Aufsichtsratssitzung gehen die Wogen hoch über den - gescheiterten - Versuch des Aufsichtsratschefs, bei der Fluggellschaft AUA einen dritten Vorstand einzusetzen. Während AUA-Vorstand Herbert Bammer keinen Bedarf zur Aufstockung des zweiköpfigen AUA-Vorstands sieht, bewertet Lauda Air-Gründer Niki Lauda diese Idee positiv: Es war ein Versuch, in die "Führung der AUA-Gruppe Ruhe hineinzubekommen", sagte er bei einem Pressegespräch am Donnerstag. Die Eskalation des Konflikts zwischen den Führungskräften in der AUA-Gruppe - namentlich zwischen den beiden AUA-Vorständen Herbert Bammer und Mario Rehulka und Niki Lauda - habe vor einigen Wochen begonnen, als die AUA-Vorstände eine Holding-Lösung in Aussicht gestellt hätten. Darin hätten Lauda und Tyrolean-Chef Fritz Feitl keine Funktion mehr gehabt, so Lauda. Bammer: "Völlig ausreichend" AUA-Vorstand Herbert Bammer dagegen hält das "völlig gleichwertige und gleichberechtigte Team Bammer/Rehulka" für völlig ausreichend. Überdies sei die Bestellung neuer wichtiger Funktionen eine "Kulturfrage": In der AUA würden hochrangige Positionen wie Bereichsleiter nur nach erfolgreicher Bewerbung, Assessment und Bewertung erfolgen und nicht einfach durch Organbeschluss - wie dies vorgesehen war. Die AR-Sitzung konnte keinen Personalbeschluss fassen, weil die sechs Belegschaftsvertreter die Sitzung verließen, damit war das Gremium nicht mehr beschlussfähig. Neuerlich starke Rückendeckung für den AUA-Betriebsrat, der eine Vorstandsentscheidung in der Sitzung des AUA-Aufsichtsrats unmöglich machte, kam von OMV-Betriebsratschef Leopold Abraham: Die ÖIAG und namentlich ihr Aufsichtsratsvorsitzender Wilfried Heinzel und der für Luftfahrt zuständige Aufsichtsrat Franz Rauch hätten ein "völlig falsches Verständnis ihrer Funktion, wenn sie diese dazu nutzten, ihren Freunden Posten zu verschaffen und den Ausverkauf der österreichischen Unternehmen betreiben". Dagegen verwahre sich der OMV-Betriebsrat mit aller Vehemenz. Nächste Woche werde dazu ein Gespräch mit dem AUA-Betriebsrat geführt.