Linz - Dennis Russell Davies - ab 2002 nicht nur Chefdirigent des Bruckner Orchesters Linz, sondern auch Opernchef des Landestheaters - trat am Freitag in einer Pressekonferenz in Linz für den angefeindeten Neubau eines Musiktheaters in Linz ein: "Ich bin gekommen, weil das neue Musiktheater in Linz gebaut wird. Ich werde das durchstehen und gehe davon aus, dass es gebaut wird". Der Neubau sei unabdingbar. Der Bau wird von der FPÖ, die deshalb eine Volksbefragung am 26. November initiierte, abgelehnt; argumentiert wird mit Kostengründen . Zum Slogan "Kleiner Mann zahlt GROSSE OPER ?" der FPÖ in der Kampagne zur Volksbefragung gibt Russell Davies zu bedenken: "Ich komme selbst aus einfachen Verhältnissen". Und es würden vor allem die Kinder dieser "kleinen Leute" vom neuen Linzer Musiktheater profitieren. Das "primitive" Argument der Gegner sei eine "Beleidigung". Es unterstelle diesen Menschen "Ihr seid nicht in der Lage, Kultur zu verstehen". Auf die Frage, ob er bei einer Ablehnung Linz den Rücken kehren werde, antwortete der Dirgent: "Ich habe einen Vertrag, den ich einhalten werde." Der oberösterreichische Landeshauptmann und Kulturreferent Josef Pühringer (V) - ein Befürworter des Projektes - stellte fest, er habe in den letzten Tagen eine "große Solidaritätsbewegung pro Musiktheater" registriert. Beispielsweise hätten zahlreiche Mitglieder der Wiener Staatsoper und der Wiener Philharmoniker von ihrem Gastspiel in Japan aus per Fax ihre Solidarität für das geplante Linzer Musiktheater zum Ausdruck gebracht. (APA)