Geschlechterpolitik
Bis zu einer Million AfghanInnen vom Hungertod bedroht
Vor allem Frauen werden von den Taliban entrechtet und gedemütigt
Islamabad - Das Welternährungsprogramm (WFP) geht davon aus, dass bis zu einer Million AfghanInnen während des kommenden Winters der Hungertod droht. Pakistan hat am Freitag seine Grenzen für afghanische Bürgerkriegsflüchtlinge geschlossen. Als Grund gab die Regierung in Islamabad die angespannte Wirtschaftslage des Landes an. Die Vereinten Nationen hatten bereits 1995 ihre Lebensmittelhilfen für die afghanischen Flüchtlinge in Pakistan eingestellt.
Insgesamt leben in Pakistan 2,1 Millionen afghanische Flüchtlinge. Wegen des Bürgerkrieges und der seit drei Jahren andauernden Trockenheit sind im vergangenen Monat etwa 30.000 Menschen nach Pakistan geflohen. Das Flüchtlings-Hochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) schätzt, dass während des bevorstehenden Winters Zehntausende Menschen in Afghanistan versuchen werden, die Grenze nach Pakistan zu überqueren.
Schwerste Menschenrechtsverletzungen
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat die Staatengemeinschaft zu einem entschlossenen Vorgehen gegen das "terroristische" Fundamentalisten-Regime der Taliban aufgerufen. In den Taliban-kontrollierten Gebieten würden Minderheiten verfolgt und vor allem Frauen entrechtet und gedemütigt. Die Taliban hätten überall dort, wo sie auf starken Widerstand stießen, die Häuser und die Ernte verbrannt, um eine baldige Rückkehr der Flüchtlinge zu verhindern. Die GfbV wirft den Taliban schwerste Menschenrechtsverletzungen vor, der Schrecken könnte noch Jahre andauern. Die Organisation fordert daher, dass die Taliban konsequent zu isolieren seien. (APA/AP)