Wien - Nach ihrem kräftigen Kursanstieg der Vorwoche hat die Wiener Börse in der abgelaufenen Woche die kurzfristigen Gewinne wieder abgegeben. In einem schwachen internationalen Umfeld, das vor allem durch starke Verluste bei Aktien der New Economy gekennzeichnet war, kam es auch in Wien wieder zu Gewinnmitnahmen, die den Leitindex ATX im Wochenverlauf rund zwei Prozent auf 1.115,87 Punkte bei dünnen Umsätzen nach unten drückten. Gewissen Einfluss dürfte der noch offene Ausgang der US-Präsidentenwahlen gehabt haben, der unter den Anlegern weltweit für Verunsicherung sorgte. Sinkflug Im Wochenverlauf deutlich bergab ging es vor allem bei den New Economy-Werten CyberTron, BETandWIN und Libro. Analysten machten dafür die schlechte Stimmung an der US-Technologiebörse Nasdaq und am Neuen Markt in Frankfurt verantwortlich. CyberTron büßten rund ein Drittel ihres Werts ein und sackten ohne Halten unter den Ausgabekurs von 11 Euro ab, eine mögliche Bodenbildung sei vorerst nicht zu erkennen, so Beobachter pessimistisch. BETandWIN verloren mehr als 17 Prozent Libro gaben in der vergangenen Woche rund 10 Prozent ab. In der Erste Bank schätzen Analysten die jüngste Konsolidierung dennoch als "durchaus gesund" ein. Sollten die Aktienmärkte in Europa und den USA mitspielen, könnte der ATX nun wieder Schwung nehmen und den Widerstand bei 1.130 Punkten durchbrechen. Die Charttechnik, so die Erste Bank, liefere dafür nach wie vor positive Signale. Erwartet wird der ATX in der kommenden Handelswoche in der Bandbreite von 1.110 bis 1.145 Punkten. "Kalt-warm" für die AUA Zu den wenigen ATX-Wochengewinnern zählten vor allem Austrian Airlines (AUA), OMV, Flughafen Wien und Brau-Union, die bis zu rund 7 Prozent zulegen konnten. Der OMV-Konzern meldete, mit dem heurigen Neunmonatsgewinn bereits das Gesamtjahr 1999 übertroffen zu haben. Der AUA-Aktie wurde im zur Übernahmeschlacht gewordenen Streit mit der Lauda Air "kalt-warm" gegeben, konnte sich aber dennoch mit knapp 7 Prozent als Wochengewinner behaupten. (APA)