Wien - "Mich freut ganz besonders, dass dieses technisch dominierte und zukunftsorientierte Ministerium von einer kompetenten Frau besetzt wird", betonte ÖVP-Generalsekretärin Maria Rauch-Kallat am Samstag zur neuen freiheitlichen Infrastrukturministerin Monika Forstinger. Sie habe Forstinger vorher nicht gekannt, doch sei sie überzeugt, dass sich die neue Ministerin "sehr rasch einarbeiten wird". Befragt, ob die Koalition nach den jüngsten Turbulenzen nun in eine ruhigere Phase kommt, meinte die ÖVP-Generalsekretärin, "auch in den letzten Wochen hat die Arbeit tadellos funktioniert. Ein Ministerwechsel ist in einer Regierung nichts Außergewöhnliches. Und der hat stattgefunden. Und Frau Forstinger wird sicher ihr Amt mit großem Engagement antreten". Erfreut zeigte sich Rauch-Kallat auch darüber, dass mit der Nominierung von Monika Forstinger der Frauenanteil in der Regierung "wieder der höchste in der Zweiten Republik sein wird". Riess-Passer: "Sehr gute Lösung" Die neue Infrastrukturministerin Monika Forstinger (F) ist für Vizekanzlerin und FPÖ-Chefin Susanne Riess-Passer eine "sehr gute Lösung". Obwohl es sich um den bereits dritten MinisterInnentausch bei der FPÖ-Regierungsmannschaft in weniger als einem Jahr handle, gebe es "keine schwierige Situation", so Riess-Passer Samstag in der 09.00-Uhr-ZIB des ORF. Außerdem könne Forstinger ein "gut bestelltes Ressort" übernehmen. Für Forstinger spreche auch die "große internationale Erfahrung". Riess-Passer betonte, die neue Ministerin sei eine "Politikern mit sehr viel Erfahrung, viele Jahre lang ist sie Funktionärin der FPÖ und seit drei Jahren im oberösterreichischen Landtag Umwelt- und Wirtschaftssprecherin der Freiheitlichen". Vor allem habe sie auch eine "hervorragende berufliche Karriere in der Wirtschaft gemacht". Auch die große internationale Erfahrung sei für ein "Ressort, das so viel mit Technik und Straßenbau zu tun hat und auch Umweltaspekte mit sich bringt", wichtig, so Riess-Passer. Rätselraten zu Ende Das Rätselraten um die Nachfolge von Infrastrukturminister Michael Schmid (F) ist damit gelöst. Die aus Schwanenstadt stammende neue Ministerin studierte an der Bodenkultur und ist seit 1991 bei der Papierfabrik Laakirchen in den Bereichen Umweltschutz und PR tätig. Die Angelobung von Forstinger dürfte Dienstag früh vor der Sondersitzung des Nationalrates, in der sich die Infrastrukturministerin dem Parlament präsentiert, stattfinden. Die Kandidatensuche für die Nachfolge des 55-jährigen Schmid, der nach der Wahlniederlage der steirischen FPÖ das Handtuch auch als Minister geworfen hatte, gestaltete sich ziemlich geheimnisvoll. Bis zuletzt wurde versucht, den Namen nicht zu nennen. Als KandidatInnen waren zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft genannt worden. Am aussichtsreichsten war zunächst der Vorarlberger FPÖ-Chef Hubert Gorbach im Spiel, dieser winkte aber ab. (APA)