Quelle: Krebshilfe
Trotz aller Fortschritte bleibt die Vorsorge die beste Therapie. "Regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust und ärztliche Kontrollen sind enorm wichtig, um einen Tumor im Frühstadium zu entdecken und damit beste Heilungschancen zu gewährleisten", betont Krebsexpertin Gabriela Kornek. Die Frauen können sehr viel selbst dazu beitragen, um das Risiko für die Entstehung von Brustkrebs zu senken: "Wir kennen einige Risikofaktoren wie fettreiche Ernährung, Übergewicht und Alkoholkonsum, die leicht auszuschalten sind. Das gibt natürlich nicht die Garantie, von Brustkrebs verschont zu bleiben, erhöht aber die Chancen beträchtlich." Wie wichtig die Ernährung ist, lässt sich an einem Vergleich des Brustkrebsrisikos zwischen westeuropäischen und asiatischen Frauen ermessen, die wesentlich seltener an Brustkrebs erkranken. Als eine der Ursachen vermutet man den hohen Verbrauch an Soja. Einleuchtend wäre dies insofern, als Soja große Mengen pflanzlicher Östrogene enthält, die im Gegensatz zu den körpereigenen Östrogenen die Brust vor der Krebsentstehung schützen sollen. "Dieser Effekt ist aber keineswegs durch kontrollierte klinische Studien gesichert. Dieses Beispiel soll nur grundsätzlich aufzeigen, dass äußere Einflüsse in der Krebsentstehung offensichtlich eine wichtige Rolle spielen", erläutert Kornek. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die sog. Chemoprävention bei Frauen mit einem extrem hohen Brustkrebsrisiko. Darunter versteht man die Langzeitgabe von Tamoxifen, also einer Substanz, die den Östrogen-Rezeptor blockiert. Damit kann das Risiko zwar gesenkt werden, aber gleichzeitig sind schwere Nebenwirkungen wie eine Häufung von Gebärmutterkrebs in Kauf zu nehmen. Dies hängt damit zusammen, dass Tamoxifen an der Gebärmutter den Östrogen-Rezeptor nicht blockiert, sondern stimuliert. Daher ist die Chemoprävention nur nach sorgfältiger Abwägung zu empfehlen. (opi) (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11./12.11.2000)