Köln - Der ehemalige Chefredakteur des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF), Klaus Bresser, ist neuer Träger des Negativpreises "Saure Gurke" für frauenfeindliche Sendungen. Das wurde am Sonntag zum Abschluss des 23. Herbsttreffens der Frauen in den Medien von ARD und ZDF in Köln bekannt geben. Mit dem Wanderpokal werden seit 20 Jahren Beiträge in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ausgezeichnet, die sich durch besondere Frauenfeindlichkeit auszeichnen. Bei Bresser sei ein "Altherrenjournalismus" zu bestaunen, der in der modernen Medienwelt überlebt habe, hieß es zur Begründung. Bresser stelle Frauen von heute "die Fragen von gestern" Anlass zur Kritik war Bressers Moderation bei der Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrich-Preises am 24. Oktober an Gabi Bauer, Maybrit Illner und Sandra Maischberger. "Ihm ist es dabei gelungen, in seiner Moderation kunstvoll jeden Hinweis auf professionelle Qualifikation und Leistung der Journalistinnen auszusparen", heißt es in der Preisbegründung der Medienfrauen. So habe sich ihm bei Bauer zuerst die Frage aufgedrängt, ob Moderatoren nicht überschätzt würden. und Illner habe er mit dem Hinweis vorgestellt: "jung, Frau, DDR - mehr geht ja fast nicht". Bresser stelle Frauen von heute "die Fragen von gestern", sagte Andrea Ernt, Sprecherin des Kongresses. Die schon etwas abgegriffene grüne Plastik, bei seinen Empfängern nicht sonderlich beliebt, soll Bresser überreicht werden, sobald er erreichbar sei. "Waldis" Sager nicht kommentiert Nur knapp der "Sauren Gurke" entging der Sportjournalist Waldemar Hartmann vom Bayrischen Rundfunk. Er wurde nur deshalb nicht ausgezeichnet, weil er seine Einschätzung, es sei grundsätzlich fragwürdig, wenn ein Mann unter einer Chefin arbeiten müsse (eine Zitrone gab´s dafür), nicht in einer Rundfunksendung, sondern über die Presse geäußert hatte. Bemängelt wurde, dass es hier nicht einmal zu einer Rüge Hartmanns kam. (APA/AP)