Wirtschaft
Kurseinbruch bei Wertpapierhändler ConSors
Europa-Expansion drückt Neunmonatsergebnis von 16 auf 11,7 Millionen Euro
Nürnberg - Nach der Bekanntgabe eines Gewinnrückgangs ist der Kurs der ConSors-Aktie am Montag zeitweise um mehr als 15 Prozent eingebrochen. Im späten Handel notierte die am Neuen Markt notierte Aktie des Internet-Wertpapierhandels mit 70,15 Euro (965,3 S) noch um knapp 14 Prozent leichter. Das Unternehmen hatte zuvor für die ersten neun Monaten des Jahres wegen seiner Expansion in Europa weniger Gewinn ausgewiesen.
Der Konzerngewinn betrug in den ersten drei Quartalen 11,7 Mill. Euro nach 16 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum, berichtete die ConSors Discount Broker AG in Nürnberg.
Europa-Expansion
Der Rückgang sei auf die Aufwendungen für Marketing, Personal und Ausstattung in vier europäischen Ländern zurückzuführen. Die Nürnberger Direktbank hatte im vergangenen Jahr Töchter in der Schweiz, Frankreich, Italien und Spanien aufgebaut. Bis zum Ende des Jahres will ConSors den Planungen zufolge auch in Großbritannien an den Start gehen.
Nach Auskunft von Analysten lag der Gewinnrückgang des Online-Brokers im Rahmen der Erwartungen. Volker von Krüchten, Bankanalyst der BHF-Bank, machte das schlechte Marktumfeld für Discount-Broker für den Fall der Aktien verantwortlich.
Weniger Neukunden
Mit rund 50.000 Neukunden hat ConSors im dritten Quartal weniger Neukunden gewonnen als in den vorangegangenen drei Monaten (73.000). ConSors betreue nun fast eine halbe Millionen Kunden, das entspreche einem Wachstum von 215 Prozent zum Vorjahr, berichtete das Unternehmen. Damit werde deutlich, dass die Börsenkonjunktur für die ConSors Gruppe an Bedeutung verliere, sagte Vorstandschef Karl Matthäus Schmidt.
Die Zahl der Transaktionen sei trotz starker Kursschwankungen am Aktienmarkt mit drei Millionen fast konstant geblieben, berichtete ConSors. In den ersten neun Monaten führten die Kunden rund 9,3 Millionen Transaktionen aus nach 3,4 Millionen in den ersten neun Monaten 1999. Ihr Vermögen, die Summe aus Depotvolumen und Einlagen, verdoppelte sich auf 11,2 Mrd. Euro. Zehn Prozent der Kunden kämen aus dem Ausland, hieß es. Die Konzernbilanzsumme erhöhte sich in den ersten drei Quartalen um 67 Prozent auf 2,09 Mrd. Euro. (APA/dpa)