Mensch
Jeder fünfte Deutsche leidet unter Erektionsstörungen
In den kommenden Jahren sollen es laut Forscher noch mehr werden
Köln - Jeder fünfte Mann in Deutschland leidet unter
Erektionsstörungen. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Universität
Köln, für die 8 000 Männer zwischen 30 und 80 Jahren befragt worden sind.
Nichts Gutes verheißt den Männern nach den Erkenntnissen der Mediziner die
Zukunft: In den kommenden Jahren sollen zu den derzeit acht Millionen
Betroffenen noch "mehrere Zehntausend" hinzukommen, sagte der Kölner
Urologe und Untersuchungsleiter Alexander Klotz am Sonntag in einem
dpa-Gespräch. Frage des Alters?
Das zunehmende Durchschnittsalter der Bevölkerung sei verantwortlich für
die steigende Zahl der Fälle: Ähnlich wie bei Rückenschmerzen handle es
sich dabei um eine degenerative Erkrankung. "Diese betrifft hauptsächlich
ältere Männer, und durch die zu erwartende Überalterung der Gesellschaft
wird folglich auch deren Zahl steigen", erklärte Klotz. Seiner Ansicht nach
wird in 20 Jahren fast ein Drittel aller Männer über 65 Jahren betroffen
sein; hinzu kämen jüngere Übergewichtige und starke Raucher.
Kein Tabu
Obwohl das Thema in der Gesellschaft mittlerweile kein Tabu mehr sei,
ließen sich nur 6,9 Prozent aller betroffenen Männer von einem Arzt
behandeln. "Und das, obwohl mittlerweile äußerst effektive Potenzpillen auf
dem Markt sind", betonte der Urologe. Von dem Mittel dürften die Patienten
zwar keine Wunder erwarten, aber es helfe in 60 Prozent aller Fälle. "Ob
ich einem Patienten allerdings ein entsprechendes Mittel gebe, hängt auch
von dessen Alter und körperlicher Verfassung ab".
(dpa)