Mailand/Wien - Bei der ENAC, der italienischen Körperschaft für die Zivilluftfahrt zeigte man sich aus allen Wolken gefallen, dass Lauda Air Italia nicht unter mehrheitlich italienischer Kontrolle sein könnte. Wie berichtet, hatte Airline-Chef Niki Lauda eingestanden, dass nicht eine Investmentbank, sondern seine Privatstiftung Mehrheitseigentümer der Lauda Air Italia ist. Als Folge könnten ihm die Flugrechte entzogen werden.

"Wir werden nachforschen und die Situation bewerten" sagte ein Sprecher zum STANDARD und verwies darauf, dass Italien bei den internationalen Flugrechten noch auf die Klausel des "substantial owner and effectiv control" zurückgreife.

Allerdings sei die Situation im Wandel begriffen und andere Klauseln, jene, dass Gesellschaften nach ihren Firmensitz national eingeordnet werden, stünden zur Diskussion. Was eine entsprechende Bestrafung betrifft, meinte die ENAC-Sprecherin "das ist nicht unsere Angelegenheit, ein entsprechender Fall ist bisher noch nie vorgekommen". Leidtragende an der Situation seien vor allem die anderen italienischen Fluggesellschaften, die Langstreckenflüge vornehmen. Alitalia, Air Europe und Eurofly fliegen Langstreckenziele an. Lauda Air Italia ist auf Charterflüge nach Kuba und die Dominikanische Republik spezialisiert. Bei Alitalia wollte man die Situation noch nicht kommentieren.

Der AUA-Vorstand analysiere derzeit die Auswirkungen dieser neuen Situation", hieß es in einer Aussendung am Montag. Zu der Behauptung Laudas, AUA-Vorstand Mario Rehulka habe von der Konstruktion gewusst, kontert dieser: "Das ist absurd, warum hätte ich sonst im Verlauf von drei Lauda Air Aufsichtsratssitzungen wiederholt danach gefragt". (tkb/cr)