Wien - Der parlamentarische Budgetausschuss hat heute seine Beratungen über den Voranschlagsentwurf 2001 mit den Kapiteln Bildung und Kultur sowie Wissenschaft fortgesetzt. Bedenken wurden hier laut einer Aussendung der Parlamentskorrespondenz von den Abgeordneten Josef Cap (S) und Dieter Brosz (G) in Bezug auf die Zusammenlegung des Kunsthistorischen Museums mit dem Theatermuseum und dem Völkerkundemuseum angemeldet. Bundesministerin Elisabeth Gehrer (V) sah in der Zusammenführung des Kunsthistorischen Museums mit dem Theater- und dem Völkerkundemuseum eine budgetäre Notwendigkeit. Das Völkerkundemuseum und das Theatermuseum seien als kleine Einheiten mit dem Aufbau einer eigenen Verwaltungsstruktur finanziell überfordert. Durch Übertragung der Verwaltung an das Kunsthistorische Museum erspare sich das Theatermuseum 6 bis 8 Millionen Schilling rechnete die Ministerin vor. Gehrer betonte, dass das Bundesmuseengesetz eine Deckelung des Gesamtbudgets vorsehe. Es könne daher keine Rede von einer allfälligen Bevorzugung einzelner Museen gegenüber anderen sein. Die gedeckelten Budgets seien jedenfalls für die Museen eine große Herausforderung, zumal es keinerlei Valorisierung gebe. Das Parlament werde sich früher oder später überlegen müssen, ob man diese Deckelung ohne Valorisierung auf Dauer beibehalten kann, meinte Gehrer. Abgeordnete Gertrude Brinek (V) erkundigte sich nach den Schwerpunkten des Museumsentwicklungsplanes 2010 sowie den Plänen für die Nationalbibliothek. An Schwerpunkten nannte Gehrer die Museumspädagogik, die Forschung in den Museen sowie die Nutzung der modernen Medien. So sei geplant, die gesamten Kunstbestände der Museen digital zugänglich zu machen, was auch Möglichkeiten im Bezug auf e-Commerce öffne. Die beklagte Wienlastigkeit der Museumsbudgets erklärte die Ministerin mit dem Umstand, dass sich die meisten Bundesmuseen in der Bundeshauptstadt befänden. Der Bund fördere sehr wohl auch Museen von überregionaler Bedeutung in den Ländern, für die Landesmuseen seien aber definitionsgemäß die Länder zuständig, stellte die Ministerin klar. (APA)