Inland
Zivildienst: "Zivi"-Bundessprecher fürchtet totales Chaos
Sittenthaler: Verpflegungsfrage vor Beschluss der Reform noch völlig offen
Wien - "Das totale Chaos" im Bereich des Zivildienstes befürchtet der Bundessprecher der Zivildiener, Rainer Sittenthaler. Der
Vorsitzende der als bundesweite Vertretung gewählten "Zivi-Troika" kritisierte in einer Aussendung, dass die Konsequenzen der nächsten
Zivildienst-Reform, die am 1. Jänner 2001 in Kraft treten soll, noch nicht absehbar seien. "Immerhin soll am kommenden Donnerstag die
Reform den Innenausschuss des Nationalrates passieren, doch bis heute weiß niemand, welche Geldbeträge jenen Zivildienern gebühren
werden, die nicht in Form von Naturalleistungen verpflegt werden können", meinte Sittenthaler.
"Wozu haben sich seit April vom Innenminister abwärts zahlreiche Politiker und Beamte den Kopf zerbrochen,
wenn wir in der Verpflegungsfrage jetzt keinen Schritt weiter sind als vor sieben Monaten?", fragt Sittenthaler. Der Grund für die Aufregung
der Zivildiener: in der Regierungsvorlage für die Zivildienst-Reform sei nur davon die Rede, dass Zivildiener "angemessen" verpflegt werden
müssten. Insbesondere für jene Zivildiener, die von ihren Einrichtungen nur teilweise oder gar nicht verpflegt würden, bedeute dies eine
alarmierende Rechtsunsicherheit. "Und die Verantwortung dafür, wie diese schwammige Essens-Regelung auszulegen ist, schiebt die
Regierung nunmehr den Einrichtungen zu", kritisiert der "Zivi"-Bundessprecher.
"Wenn eine Einrichtung von heute auf morgen das Essensgeld halbiert und meint, damit sei noch immer eine angemessene Verpflegung
gewährleistet, bleibt der betroffene Zivi einfach im Regen stehen", ist Sittenthaler besorgt. Die Zivildiener-Vertretung fordert daher, die
finanziellen Ansprüche jener Zivildiener, die nicht verpflegt werden, genau so wie wie beim Bundesheer zu regeln. "Ein Zivildiener, den die
Einrichtung nicht verköstigt, muss genau jenes Essensgeld bekommen, das einem Präsenzdiener zusteht, wenn das Bundesheer ihm kein Essen
zur Verfügung stellen kann", erklärte Sittenthaler. (APA)