Israel hat sich nach Angaben aus israelischen Regierungskreisen bei dem US-Nachrichtensender CNN über eine einseitige Berichterstattung bei den Palästinenser-Unruhen beschwert. Dies sagte am Montag ein Mitglied der israelischen Regierungsdelegation, die Israels Ministerpräsident Ehud Barak bei dessen US-Reise begleitet. CNN berichte einseitig und anti-israelisch über die Unruhen in den Palästinenser-Gebieten. Bereits vor einigen Wochen habe das Außenministerium Beschwerde eingereicht. CNN wies die Vorwürfe zurück. Eine Sprecherin sagte, der Sender habe zudem keine offizielle Beschwerde von der israelischen Regierung erhalten. Weniger Sendezeit für die israelische Seite Israel sei davon überzeugt, dass die Berichterstattung von CNN nicht journalistischen Normen entspreche, sagte das Delegationsmitglied. CNN räume der israelischen Seite weniger Sendezeit als der palästinensischen ein. Hasserfüllte Rufe von Palästinensern, Israel solle ausgelöscht werden, würden nicht übersetzt, sondern es werde nur gesagt, dass die Rufenden zornig seien. Barak habe deswegen am Sonntag in Washington mit CNN-Vertretern sprechen wollen. Wegen Terminverzögerungen habe das Treffen jedoch nicht stattgefunden. CNN verwies auf eine Stellungnahme des Senders vom 24. Oktober in der Zeitung "Wall Street Journal". Darin war der Vorwurf, seine palästinensischen Mitarbeiter berichteten parteiisch, als unbegründet zurückgewiesen worden. In der von Nachrichtenchef Eason Jordan unterzeichneten Erklärung heißt es, solange sich die Mitarbeiter an die journalistischen Standards des Hauses hielten, sei es ohne Bedeutung, ob sie Israelis oder Palästinenser seien. Bei den seit Ende September anhalten Unruhen sind mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen, in der großen Mehrzahl Palästinenser. (Reuters)