Wien - In Wien bereitet Schauspielhaus-Leiter Hans Gratzer derzeit die Uraufführung von Josef Riesers "Tschobels Furor" in seinem "Autoren-Schaufenster" vor. In Hamburg feierte er als Regisseur vergangenen Freitag einen großen Erfolg. An den Hamburger Kammerspielen brachte er eine Adaption seiner Wiener Produktion des Stückes "W;t" heraus. "Es gab 15 Minuten Standing Ovations", freut sich Hans Gratzer, der einst an den Hamburger Kammerspielen als junger Schauspieler seine Bühnenkarriere begonnen hatte. Lob von "Die Welt" und der "Hamburger Morgenpost" "Der Regisseur Hans Gratzer macht überhaupt nichts falsch. Mit Hilfe seiner Hauptdarstellerin Tatja Seibt - die gar nicht genug gerühmt werden kann - transportiert er den Text ganz unsentimental auf die Bühne", schrieb die Tageszeitung "Die Welt". Und die "Hamburger Morgenpost" befand: "Die Inszenierung ist von ergreifender Dichte, Spannung und Atmosphäre. Sie geht unter die Haut. Besseres Theater bekommt man zur Zeit in Hamburg nicht zu sehen." Jubel auch in Paris Gratzer hatte das erschütternde Stück der Amerikanerin Margaret Edson, das eine krebskranke Literaturwissenschafterin im Endstadium ihres Leidens zeigt, für seine Wiener Aufführung im Jänner dieses Jahres erstmals nach Europa gebracht. Für die Hamburger "W;t"-Produktion übernahm Gratzer seine Hauptdarstellerin Tatja Seibt, die übrigen Rollen wurden aus dem Ensemble der Hamburger Kammerspiele besetzt. "In Wien wurde die Aufführung damals vom Publikum schrecklich zögerlich angenommen, deswegen freut mich der Hamburger Erfolg besonders", so Gratzer. Edsons Stück scheint mittlerweile auf dem besten Weg, Europas Bühnen zu erobern: Vergangenen Freitag wurde auch eine "W;t"-Aufführung im Pariser Theater Chaillot bejubelt. Als Regisseurin des Abends zeichnete niemand geringerer als die 72-jährige Filmlegende Jeanne Moreau verantwortlich. (APA)