Wien - Bundespräsident Thomas Klestil hat sich am Dienstag hinter die Forderung der Seniorenvertreter nach einer gerechten Pensionserhöhung gestellt. Es sollte "auf Verständnis stoßen, dass die älteren Menschen heute ihren Rechtsanspruch verteidigen und fordern, dass in bestehende Pensionen nicht eingegriffen wird; und dass sie auch einen gerechten Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung - am wachsenden 'Kuchen' - haben wollen. Ich verfolge daher mit Interesse den Einsatz des Österreichischen Seniorenrates und sein Bestreben, bei der Pensionsanpassung für das kommende Jahr zu einer gerechten Lösung zu kommen und bin zuversichtlich, dass ihre Gespräche mit dem neuen Sozialminister konstruktiv sein werden und ein gerechter Anpassungsfaktor gefunden wird", sagte Klestil den Vertretern des Seniorenrates bei einem Empfang in der Hofburg. Dies sollte "trotz der Budgetprobleme" möglich sein, "die wir allen kennen und die nicht neu sind". Für diese habe "die heute ältere Generation oft genug Verständnis gezeigt". Klestil erinnerte daran, dass diese Generation "die Hauptlast des Wiederaufbaus" getragen habe. Die "Jungen von damals" hätten "auf so manches verzichten und viele Opfer bringen" müssen. "Heute, nachdem unsere Generation selbst zu den Älteren gehört, hat sie deshalb einen wohlerworbenen Anspruch auf eine Gegenleistung", sagte der Bundespräsident. Die Vertreter des Seniorenrates, der Dachorganisation aller Interessensvertretungen der Senioren, übergaben dem Bundespräsidenten einen Forderungskatalog an die Bundesregierung, der am Vormittag vom Vorstand der Organisation beschlossen worden war. Darin wird u.a. für die Bezieher kleinerer Pensionen zusätzlich zur Anpassung plus Wertausgleich eine "außerordentliche Zuwendung" verlangt. Die Anrechnung früherer Pensionsanpassungen auf künftige lehnen die Seniorenvertreter ab. (APA)