Klagenfurt - In Kärnten beschlossen FPÖ und ÖVP am Dienstag die Einführung des Kärntner Kindergeldes. Nach monatelangen Diskussionen und verschiedensten Modellen, die präsentiert und wieder verworfen wurden, soll es jetzt ab 1. 1. 2001 monatlich 6000 Schilling für das erste Kind bis zum dritten Lebensjahr geben. Alle weiteren Kinder gehen leer aus. Außerdem wird eine Einkommensobergrenze von 550.000 Schilling Haushaltseinkommen eingezogen. Karenzgeld-, Wochengeld- sowie Sondernotstandsbezieherinnen werden ebenfalls nichts erhalten. Von Jörg Haiders ursprünglichem Wahlversprechen 5700 Schilling für jedes Kind blieb mangels Finanzierung (rund 2,5 Milliarden Schilling) nur eine Schmalspurvariante übrig. Die jetzt benötigten 560 Millionen sollen über den Verkauf der Landesimmobilien finanziert werden. Laut FP-Vorstellungen sollten zuletzt auch Arbeitlosengeldbezieherinnen leer ausgehen. Dagegen sträubte sich jedoch die ÖVP. Das FP/VP-Familienpaket sieht ferner für Kinder von vier bis sechs Jahren eine erhöhte Familienförderung und Schulstartgeld vor. Die SPÖ, die erst den Kinderscheck ve 2. Spalte hement ablehnte, forderte jetzt, auch die Karenzgeld- und Notstandsbezieherinnen einzubeziehen. Landeshauptmann Jörg Haider lobte das Kärntner Modell als "fortschrittlichste Familienförderung" Österreichs. (DER STANDARD Print-Ausgabe, 15. 11. 2000)