Mailand - Italiens Bekleidungskonzern Benetton Group hat den Gewinn mehr als verdoppelt. Zwar hat sich das Geschäft sowohl im Bekleidungs- wie auch im Sportartikelbereich positiv entwickelt, ausschlaggebend für die Gewinnzunahme war jedoch der Ausstieg aus dem Formel-1-Geschäft. Im vergangenen März verkaufte Benetton sein Renommierteam zu einem Preis von 120 Mio. US-Dollar (1,926 Mrd. Schilling) an Renault. Dies wirkte sich natürlich positiv auf die Konten aus. Der konsolidierte Nettogewinn kletterte im Zeitraum Januar bis September 2000 von 98 Mio. EURO im Vorjahr auf 195 Mio. EURO (2,7 Mrd. S) Der Umsatz stabilisierte sich im Berichtszeitraum auf hohem Niveau. Für das laufende Jahr wird ein Umsatzziel von zwei Mrd. EURO angegeben. Benetton wird mit der Umstrukturierung der Geschäftskette, mit der Eröffnung von luxuriösen Megashops in den Hauptstädten der Welt fortfahren. In den nächsten Monaten sollen in Tokio und Kobe zwei Supershops eröffnet werden. Insgesamt vertreiben die Benettons in weltweit 7000 Verkaufspunkten ihre bunten Klamotten. Im laufenden Jahr werden über 100 Mio. EURO in den Ausbau neuer Geschäftsstrukturen investiert. Weitere 100 Mio. EURO sollen im Jahr 2001, wenn auch das Supergeschäft an den Pariser Champs-Elysées eröffnet wird, investiert werden.

Die Brüder Benetton erkannten rechtzeitig, dass das große Geschäft nicht mehr mit Bekleidung zu machen ist - auch wenn die Gruppe mit der kunterbunten Olympia-Sportkleidung in Sydney 2000 einen großen Erfolg bei Sportbekleidung hatte und der Bekleidungsumsatz in den ersten neun Monaten 2000 um vier Prozent kletterte. Die Benettons haben in den letzten Jahren stark diversifiziert und die weltweit führende Autobahn-Restaurationskette Autogrill übernommen. Weiters sind sie größter Einzelaktionär bei Italiens Autostrade SpA und beteiligen sich an der Restaurierung von zwölf italienischen Großbahnhöfen. (Thesie Kness-Bastaroli, DER STANDARD, Printausgabe 15.11.2000