Lange Zeit schielten europäische Palm-User neidisch auf die US-User. Der Grund war der Palm VII – jener Palm, der mit einer Antenne ausgestattet ist und über das US-weite Funknetz Palm.net einen speziellen Zugang ins Internet bietet. Denselben Zugang kann man jetzt auch durch das Palm Internet Kit bekommen, wobei in Europa mangels eigenen Funknetzes die Verbindung über GSM-Handys hergestellt wird. WebClipping - Das Web im Kleinen Die Technik nennt Palm WebClipping. Das Prinzip erinnert ein wenig an WAP: Für Handhelds optimiertes Internet. Allerdings funktioniert WebClipping anders: Man muss für die Seiten die man betrachten möchte eigene kleine Programme (WebClipping Apps) herunterladen. Diese belegen im Palm durchschnittlich 3-10 Kb an Speicher und enthalten alle Grafiken und „fixen“ Daten der jeweiligen Seite – dadurch ist die Übertragung wesentlich schneller als bei WAP. Schnelle Abfragen Außerdem wird die Verbindung nur für die Abfrage von Daten benötigt: Wer zum Beispiel in der kostenlosen WebClipping-Version des Lexikons Britannica unterwegs etwas nachschlagen möchte, startet zunächst die WebClipping Application von Britannica. Noch ohne Verbindung hat man sofort die Suchmaske am Display und gibt das gesuchte Stichwort ein. Erst wenn man auf „Suchen“ klickt, wird die Verbindung aufgebaut. Wenn man mit dem Ergebnis zufrieden ist, kann man sie gleich wieder beenden und es in Ruhe durchlesen. Derzeit gibt es etwa 400 dieser WebClipping Apps und mit Erscheinen des Mobile Internet Kits sollen auch deutschsprachige Anwendungen kommen. Update auf Palm OS 3.5 WebClipping benötigt das Palm OS 3.5. Das Update dazu wird im Mobile Internet Kit mitgeliefert. Das Update war für ältere Geräte nicht wie früher kostenlos zum Download erhältlich, da es die US-Börsenaufsicht Palm zum Börsengang untersagt hatte (der WebStandard berichtete ). Inzwischen ist das Update über die Webseite für 15 Dollar auch separat erhältlich. Für den Palm Vx ist es sogar kostenlos. E-Mail Als E-Mail-Programm wird eine abgespeckte Version von MultiMail Pro mitgeliefert. Den Hersteller Actual hatte Palm vor einiger Zeit akquiriert. MultiMail Pro ist zweifelsohne die beste E-Mail-Lösung für den Palm, und übertrifft auch so manches E-Mail-Programm am PC. In der abgespeckten Version ist es allerdings sehr auf die Grundfunktionen beschränkt, so kann man beispielsweise nur einen Account abrufen (in der "normalen" Version acht). Für jeden, der eine berufliche und eine private E-Mail-Adresse besitzt, eine erhebliche Einschränkung. Wer aber nur eine Adresse hat, findet mit dem Programm sicher Auslangen und eine sehr gute Lösung. SMS bequem versenden Für das Senden und Empfangen von SMS ist HandPhone SMS 1.3 im Paket. Damit macht SMS senden wirklich Spaß. Von der Oberfläche her schaut das HandPhone SMS wie ein E-Mail-Programm aus – mit Posteingang und –ausgang, etc. Das Schreiben am Palm ist dem Tippen am Handy um Längen überlegen, aber auch das Lesen ist auf dem Display weitaus bequemer. Beim Senden kann man sofort auf alle Handynummern aus dem Palm-Adressbuch zugreifen. WAP - wem WebClipping nicht reicht... Der WAP-Browser funktioniert gut, hat aber eine Schwäche: Man kann den Gateway nichst selbst verstellen. Dadurch sind einige WAP-Anwendungen, die einen bestimmten Netzbetreiber vorraussetzen, nicht möglich. (Andreas Roesler-Schmidt)