Olympia/USA - Nicht nur die Präsidentschaftskandidaten George W. Bush und Al Gore warten gespannt auf das Ende der Auszählungen, auch im US-Staat Washington ist das Rennen um den dortigen Senatssitz noch nicht entschieden. Zuletzt führte dort der republikanische Senator Slade Gorton knapp vor seiner demokratischen Herausforderin Maria Cantwell. Sein Vorsprung wurde aber mit der fortschreitenden Auszählung der Briefwahlstimmen immer geringer, zuletzt waren es 3.782 Stimmen. Wenn Gorton gewinnt, hätten die Republikaner im neuen Senat eine Mehrheit von 51 zu 49 Stimmen. Ein Cantwell-Sieg würde dem Senat zum ersten Mal seit einem Jahrhundert ein 50-50-Patt bescheren. Die weiteren Auswirkungen des Ergebnisses in Washington auf die Zusammensetzung des Senats hängen vom Ausgang der Präsidentenwahl ab. Wenn Gore gewinnt, muss sein Vizepräsident Senator Joe Lieberman seinen Sitz im Senat an einen Republikaner abgeben. Dies bedeutet bei einem Sieg von Gorton und Gore eine Mehrheit von 52 Sitzen für die Republikaner. Wenn Bush gewinnt, könnte sein Vizepräsident Dick Cheney bei einem Patt den Ausschlag geben. Bis Freitag waren in dem Westküstenstaat noch 160.000 Stimmen auszuzählen, die meisten davon im Gebiet von Seattle, das vor allem demokratisch wählt. Beide Seiten schlossen nicht aus, dass alle Stimmen nachgezählt werden müssen. Dies ist laut Gesetz der Fall, wenn der Unterschied weniger als ein halbes Prozent beträgt.(APA/AP)