Oslo - Das Atom-U-Boot "Kursk" habe zum Zeitpunkt der Tragödie in der Barentssee keine Kernwaffen mitgeführt. Das hat der Befehlshaber der Nordflotte, Admiral Wjatscheslaw Popow, erklärt. Die Klarstellung wurde in der Donnerstagausgabe der Zeitung "Krasnaja swesda" veröffentlicht. Strahlungssicherheit Was die Strahlungssicherheit anbelangt, so sei die Prognose günstig, meinte Popow. Der Reaktor habe einen hohen Festigkeits- und Zuverlässigkeitsgrad. Alle Systeme, die mit der Hauptantriebsanlage - dem Atomreaktor - verbunden sind, seien weit überwiegend aus nichtrostenden und Titan-Legierungen verfertigt und gegen schnelle Korrosion resistent, stellt der Admiral fest. Werte nicht über der Norm Der Murmansker Wetterdienst hat unterdessen gemeldet, dass sich die Strahlungssituation seit der Zeit der "Kursk"-Katastrophe nicht geändert habe und nicht über die Normwerte hinausgehe. Im Meerwasser wurde am Donnerstag Früh acht Mikroröntgen in der Stunde gemessen. Obwohl derzeit stürmisches Wetter in dem Gebiet herrscht, in dem die "Kursk" gesunken ist, sollen die Überwachungsschiffe weiter dort stationiert bleiben, um die Strahlenbelastung zu kontrollieren. Bomben zum Schutz des U-Bootes Russische Kriegsschiffe haben angeblich zum Schutz des gesunkenen Atom-U-Bootes "Kursk" Bomben gezündet. Das bestätigte der Stab der russischen Nordflotte. Die "kleineren Explosionen" waren auch von norwegische Seismologen registriert worden. Marineexperten in Oslo erklärten, wahrscheinlich wolle die russische Marine mit den Bomben fremde U-Boote vom Wrack der "Kursk" vertreiben. Der zuständige Stabssprecher Kjell Granhagen meinte: "Wir haben Grund zu der Annahme, dass es sich hierbei um militärische Aktivitäten der russischen Seite handelt." Die Explosionen seien "stärker als normal". Norwegische Sicherheitsinteressen seien von diesen Vorgängen in internationalen Gewässern nicht berührt. Bewachungsplan sieht Bomben vor Die russische Seite erklärte, die Abwürfe würden fortgesetzt "als eine der Maßnahmen, die der Bewachungsplan für das gesunkene U-Boot bis zu dessen Hebung vorsieht". Vor dem Zünden der Bomben seien Fischfangschiffe "und andere Organisationen, deren Interessen leiden könnten", gewarnt worden. Wrack soll im kommenden Sommer gehoben werden Beim Untergang des Atom-U-Boots "Kursk" am 12. August waren alle 118 Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen. Zwölf Leichen wurden bei einer dreiwöchigen Tauchaktion bis Anfang November geborgen. Das Wrack soll im kommenden Sommer gehoben werden, es wird solange von Schiffen der Nordflotte bewacht. (APA/dpa)