Shanghai - Produktpiraterie fügt einigen der weltgrößten Konzerne in China Millionenverluste zu. Volkswagen etwa verliere durch gefälschte Scheinwerfer pro Jahr gut 36 Mill. US-Dollar (41,9 Mill. Euro/576 Mill. S), berichtete die Zeitung "Shanghai Daily" am Donnerstag als Fazit einer Konferenz mit Repräsentanten multinationaler Konzerne und Regierungsvertretern in Shanghai. Zwei Drittel aller in China unter dem Namen VW verkauften Autoteile seien nicht echt. In einigen Provinzen des Landes ist die Produktpiraterie bereits zu einer Schlüsselindustrie geworden. In vielen Bezirken arbeiten dem Bericht zufolge die Hersteller von gefälschten Produkten unter dem Schutz der lokalen Obrigkeit, Der noch mangelnde Schutz von Urheberrechten in China ist eine der letzten Hürden für den erwarteten Beitritt des Landes zur Welthandelsorganisation (WTO). Die Pekinger Führung hat daher den Produktpiraten einen entschlossenen Kampf angekündigt. Der niederländische Elektroriese Philips habe in einem einzigen Bezirk in Südchina nachgemachte Produkte im Wert von 2,4 Mill. US-Dollar entdeckt. Gefälschte Markenartikel des japanischen Hitachi-Konzerns seien überall in China, mit Ausnahme Tibets, aufgetaucht. Nach Erkenntnissen von Firmen und Ermittlern sind viele Bezirke in Zhejiang und Jiangsu, den Nachbarprovinzen der Wirtschaftsmetropole Shanghai, sowie in der südlichen Küstenprovinz Guangdong Zentren für Herstellung und Vertrieb nachgemachter Markenprodukte. 8.000 Fälscher verhaftet Im vergangenen Jahr wurden in China offiziellen Statistiken zufolge gefälschte Waren im Wert von etwa drei Mrd. US-Dollar sicher gestellt. Fast 8.000 Fälscher seien verhaftet worden, 24 davon zum Tode verurteilt. Zudem wurden 1.740 Beamte, die mit Fälschern kooperierten, bestraft. (APA/dpa)