Wien - Laut einer Umfrage setzen 70 Prozent der Österreicher ihre Gesundheit zwar an erster Stelle, zwei Drittel davon geben aber an, dass sie gesünder leben könnten, so Gesundheitsstaatssekretär Reinhard Waneck am Donnerstag anlässlich einer Pressekonferenz zur zweiten Präventionstagung des Fonds Gesundes Österreich. "Und hier liegt für uns der Ansatz." Unter dem Motto "Bewusst lebt besser - Bewegung und Ernährung" findet die Veranstaltung, bei der österreichische und internationale Experten noch bis Freitag über aktuelle Erkenntnisse diskutieren, in Wien statt. Lebensstil bedingte Erkrankungen seien in Österreich die Todesursache Nummer eins, sagte Univ.Prof. Dr. Wildor Hollmann, Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin in Köln. "Bewegungsarmut und unausgewogene Ernährung stellen die zentralen Risikofaktoren dar. Hinzu kommen oft Rauchen, Stress und psychische Probleme." Dabei stehe der Bewegungsmangel laut WHO bereits an erster Stelle, erklärte Hollmann. Gesundheit muss schmackhaft gemacht werden Gezielt eingesetzte Gesundheitsförderung und Prävention seien hier ein entscheidender Beitrag zur Krankheitsverhinderung", betonte Waneck. "Es geht nicht darum, dass man die ungesunden Sachen verbietet, sondern auf Gesundheit muss schmackhaft gemacht werden - und das von klein auf ", so der Staatssekretär. Die Österreicher hätten in Sachen Vorsorge noch viel nachzuholen, so der Politiker. Den Leuten fehle es an Bewegung. "Aber dabei schließe ich mich nicht aus. Mir ist nach acht Monaten sitzenden Beruf das Problem Sportmangel auch erst zu Bewusstsein gekommen", betonte Waneck. In Österreich gibt es laut Waneck für Prävention noch keine klassische Struktur, das liegt oft nur in den Händen von Allgemeinmedizinern. "Dem Gebiet fehlt noch die Organisationsstruktur", so der Politiker. Wissen ist nicht gleich Praxis Ein weiteres großes Problem sei, dass zwar jeder weiß, dass seine Ernährung zu ändern sei und er mehr Sport betrieben müsste, doch es wird nicht durchgeführt, sagte Univ.Prof. Dr. Joachim Zunft vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam. "Nicht die Gesellschaft muss was ändern, sondern jeder einzelne." Dabei gehöre die Motivation der Leute geschult und die ursprünglichen Esstraditionen geändert, so Zunft. Bei einer Studie des Fonds Gesundes Österreich 1999, gab ein Viertel der Befragten an, niemals Sport zu betreiben, ein Drittel macht regelmäßig etwas für die Fitness. In Sachen Ernährung achten zwar drei Viertel der Frauen beim Erstellen ihres Speiseplans auf ihre Gesundheit, bei Männern jedoch nicht einmal die Hälfte, erläuterte Dennis Beck, Geschäftsführer des Fonds Gesundes Österreich. (APA)