Wien - Trotz der über die Jahre abnehmenden Bedeutung des Weihnachtsgeschäftes geht der Handel recht optimistisch in die umsatzstärkste Zeit des Jahres. "Wir erwarten heuer einen Umsatz von rund 19 Mrd. S (1,381 Mrd. Euro), also das Vorjahresniveau", erklärte Fritz Aichinger, Obmann der Sektion Handel der Wirtschaftskammer Wien im Gespräch. Wien hofft heuer die Umsatzmarke von 5 Mrd. S überschreiten zu können. Peter Voithofer vom Institut für Gewerbe und Handelsforschung erwartet vor allem ein "geballtes" Weihnachtsgeschäft, weil der erste Einkaufssamstag erst auf den 2. Dezember und der Heilige Abend auf einen Sonntag fällt. Im Gegensatz zu Deutschland werden die Geschäfte am 24. Dezember jedoch geschlossen bleiben. Hohe Ölpreise Wie sich die hohen Ölpreise auf die vorweihnachtliche Kauffreude der Österreicher auswirken werden, sei noch nicht absehbar. "1:1 weniger wird sicher nicht unter dem Chritsbaum liegen", ist der Handelsfachmann überzeugt. Grundsätzlich werde man die Folgen eher am Land als in den Städten spüren, weil in ländlichen Gebieten häufiger Ölheizungen eingesetzt werden und weniger öffentliche Verkehrsmittel verwendet werden. Wenn es gelänge, das Millennium heuer noch einmal zum Thema zu machen, würde die Konsumfreudigkeit noch gesteigert, betont Voithofer. Grundsätzlich sei die Stimmung unter den Händlern und den Konsumenten trotz Budgetsparprogramm gut. Der Trend beim Schenken geht laut Aichinger auch heuer zu hochpreisigen Produkten und zu Artikeln der Telekommunikation. "Gekauft wird vor allem, was eine wirkliche Innovation darstellt - auch wenn das relativ teuer ist", sagte Aichinger. Als Highlights des Weihnachtsgeschäftes 2000 sieht der Obmann der Wiener Händler vor allem Sportartikel, konkret Carving-Ski und Skooter sowie Telekommunikationsartikel, allen voran Handies. "In der Elektrobranche übertreffen derzeit erstmals die Telekommunikationsartikel die Weißware (Küchengeräte und Waschmaschinen)", sagte Aichinger. Auch Heimtrainer und teure Fahrräder würden derzeit stark nachgefragt und könnten sich zum echten "Renner" im Weihnachtsgeschäft entwickeln. (APA)