Etat
Prügelstrafe für Journalisten
Nigeria: Scharia-Gesetze im Bundesstaat Kano sehen bei anstößigen Artikeln Prügelstrafe für Journalisten vor
Ab Ende November wird in Nigeria ein neues Gesetz in
Kraft treten, das drakonische Strafen für Journalisten im Falle von
Verstößen gegen das Gesetz vorsieht. Das berichtet die Panafrican
News Agency. "Journalisten, die der Veröffentlichung 'anstößiger'
Artikel schuldig befunden werden, sollen im Bundesstaat Kano im
Norden Nigerias gemäß der islamischen Rechtsordnung, der Scharia,
öffentlich mit Schlägen bestraft werden", berichtet die Agentur.
Nach dem religiösen Recht, welches am 26. November in Kraft tritt,
sollen Journalisten, die Verstöße begehen, "mit 60 Stockhieben auf
einem öffentlichen Platz bestraft werden. Die Bestrafung soll von den
Print- und elektronischen Medien übertragen werden und im Beisein des
Chefredakteurs der betroffenen Journalisten stattfinden." Es war zu
erfahren, dass die Maßnahme ergriffen wurde, um zu gewährleisten,
dass Journalisten "nur die Wahrheit veröffentlichen, da die Scharia
nicht zwischen Hochgestellten und den Massen unterscheide", meldete
die nigerianische Zeitung Concord, die in privatem Besitz steht.
Die Regierung des Staates Kano muss die Bestimmungen und die
Durchführungsverordnung noch offiziell bekannt geben. Kano ist einer
der überwiegend von Moslems bewohnten Staaten im Norden Nigerias, die
gegen die Proteste aus dem vorwiegend christlichen Süden des
multiethnischen 110 Millionen-Staates die Scharia eingeführt haben.