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Prag - Erstmals in seiner Geschichte feierte Tschechien am heutigen Freitag den 17. November - den Tag des Beginns der "sanften Revolution" aus dem Jahr 1989 - als offiziellen Staatsfeiertag, nachdem das Parlament vor einigen Monaten ein entsprechendes Gesetz verabschiedet hat. Im Kalender ist der 17. November als Tag des Kampfes der Studenten für die Freiheit eingetragen. Die tschechischen Spitzenpolitiker mit Staatspräsident Vaclav Havel an der Spitze erinnerten an die Ereignisse in Prag vor elf Jahren, als die tschechoslowakische Polizei brutal gegen eine friedliche Studenten-Demonstration gegen das kommunistische Regime im Prager Stadtzentrum vorgegangen war und dutzende Teilnehmer verletzt hatte. Unter der Gedenktafel, die an den Beginn des Zusammenbruch des Kommunismus erinnert, legten die Politiker Blumen nieder und entzündeten Kerzen. Klaus rechnet mit "Geht jetzt!"-Initiative ab Der Chef des Abgeordnetenhauses Vaclav Klaus nutzte die Gelegenheit zur Kritik an der Initiative "Geht jetzt!", mit der die Studentenführer aus dem Jahr 1989 im vergangenen Jahr alle Spitzenpolitiker außer Havel zum Rücktritt aufgefordert hatten. Damit spielten sie vor allem auf den sogenannten Oppositionsvertrag der regierenden Sozialdemokraten (CSSD) des Ministerpräsidenten Milos Zeman und der oppositionellen konservativen Demokratischen Bürgerpartei (ODS) von Klaus an, auf Grund dessen die Klaus-Partei das CSSD-Minderheitskabinett seit zwei Jahren duldet. Die Initiative "Geht jetzt!" löste zunächst großes Echo im Lande aus, allerdings ist sie mittlerweile praktisch in Vergessenheit geraten. "Das Echo war zufällig, künstlich, überschnell. In Erinnerung bleibt der 17. November 1989 und nicht die Initiative zehn Jahre danach", betonte Klaus vor Journalisten. (APA)