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Paris - Der Absturz der französischen Concorde im Juli bei Paris hätte einem französischen Anwalt zufolge möglicherweise verhindert werden können, wenn nicht eines der Triebwerke kurz nach dem Start abgeschaltet worden wäre. Der Anwalt Gerard Samet, der Hinterbliebene von Opfern des Absturzes vertritt, sagte, die Besatzung des Flugzeugs habe gegen die international üblichen Anweisungen für vergleichbare Situationen gehandelt. Das Triebwerk Nummer zwei sei abgeschaltet worden, obwohl es nicht in Brand geraten sei. Wäre dies nicht geschehen, hätte die Maschine der Fluggesellschaft Air France möglicherweise auf einem nahe gelegenen Flughafen notlanden können. Air France wies einen Regelverstoß zurück. Bei dem Absturz waren 109 Menschen ums Leben gekommen. Das Überschallflugzeug war am 25. Juli vom Pariser Flughafen Charles de Gaulles in Richtung New York gestartet. Kurz darauf war es auf ein Hotel im Pariser Vorort Gonnesse gestürzt. Den bisherigen Ermittlungen zufolge hatte ein auf der Startbahn liegendes Metallteil einen Reifen der Concorde aufgeschlitzt. Danach hatten offenbar Reifenteile ein Loch in den Treibstofftank geschlagen und ein Feuer verursacht. Hätte Flughafen Le Bourget erreicht werden können? Das Flugzeug sei nicht wegen des Feuers abgestürzt, sondern weil das Triebwerk zu früh abgeschaltet worden sei, sagte Samet, der auch mit deutschen Anwälten zusammenarbeitet. Wäre das Triebwerk erst abgeschaltet worden, nachdem das Flugzeug noch mehr an Höhe und Geschwindigkeit gewonnen hätte, hätte es möglicherweise noch zum nahe gelegenen Flughafen Le Bourget gelangen können. Eine Air France-Sprecherin sagte, sie könne nicht direkt zu der Anschuldigung Stellung nehmen, solange die Untersuchungen nicht abgeschlossen seien. Sie könne sich jedoch nicht vorstellen, dass der französische Verkehrsminister Jean-Claude Gayssot die Besatzungsmitglieder postum ausgezeichnet hätte, wenn es Zweifel an ihrem korrekten Handeln gegeben hätte. (APA/Reuters)