Österreichs Sichheitskonzepte für Seilbahnen und Tunnels sollen von einer international zusammengesetzten Kommission darauf untersucht werden, ob sie dem Stand der Technik entsprechen, kündigte die neue Infrastrukturministerin Monika Forstinger von der FPÖ im Hörfunk an, wo sie diesmal im Journal zu Gast war. Forstinger hofft, diess diese Kommission in zwei Wochen erstmals zusammentreten wird. Brandschutzexperten seien jetzt schon dabei, Tunnels und Seilbahnen auf Brandschutz zu prüfen. Genau unter die Lupe genommen wurden jene fünf Standseilbahnen in Österreich die der Unglücksseilbahn in Kaprun ähnlich seien. Bei der Mölltalerbahn in Kärnten hätte sich bestätigt, dass alle Sicherheitsvorkehrungen eingehalten wurden, sagte Forstinger. Ob die gesetzlichen Vorschriften ausreichen – die Bahnen kontrollieren sich jedes Jahr selber und werden alle fünf Jahre von externen Leuten gecheckt – werde sich weisen, wenn die Ursache der Kapruner Katastrophe geklärt sei. Forstinger zeigte sich im Radiointerview davon überzeugt, ihren bisherigen Arbeitsstil in der auch in der Politik praktizieren zu können. Ihren Arbeitsstil beschreibt sie so: „Themen klar festzulegen, zu analysieren und zu strukturieren und vor der Entscheidung die Konsequenzen abzuwägen“. Trotz aller gewünschten Schnelligkeit werde sie Unterlagen sorgfältig durchschauen, analysieren und Maßnahmen auch international abstimmen. Sie hält nichts von der österreichischen Gewohnheit, manche Probleme einfach aufzuschieben. „Manchen Konzepten fehlt die Linie“, rügte sie, ohne konkrete Bespiele zu nennen. Eigenschaften Sie sei „absolut uneitel“, sagte die FPÖ-Politikerin im Gespräch mit Gabi Waldner. Mit Eigenschaftswörtern wie „kompetent“, „zielstrebig“, „teamorientiert“, „a grade Wurzn“ und „ungeduldig“ fühle sie sich ganz gut beschrieben, sagte die Oberösterreicherin. Sie sei auch noch „kameradschaftlich“ und „baue auf Freundschaften auf“, ergänzte sie. Ideologisch reihte sie sich selbst unter „national-liberal“ ein, ohne diesen Begriff näher zu beschreiben. Forstinger wiederholte, sich der freiheitlichen Gesinnungsgemeinschaft sehr verbunden zu fühlen und zeigte sich stolz auf ihre Familie, die in Öberösterreich zum freiheitlichen Adel zählt. Für Haiders Eröffnung der „Jagdsaison“ beim Parteitag in Kärnten zeigte Forstinger Verständnis, schließlich stehe Haider unter starkem Druck und müsse Gefühle ausdrücken können. Forstinger outete sich als „Hobbyjägerin“, die bisher eher nur kleine Böcke („Knöpfler“, d. sind Rehböcke ohne schönes Geweih) geschossen habe. Die Jagd habe weniger mit Leidenschaft, sondern mit ihrer Liebe zur Natur und mit ihrem Ehrgeiz zu tun. Das Ziel, einen Gipfel zu erreichen, sei ihr eben zu wenig. (Anmerkung: Ihr Mentor und Ex-Chef in Laakrichen Alfred Heinzel ist ebenso ein leidenschaftlicher Jäger wie etwa Thomas Prinzhorn, F-Politiker, Zweiter Parlamentspräsident und Papierindustrieller). Das Transitthema und Infrastrukturprojekte wie den Semmeringbasistunnel will Forstinger als erstes anpacken. Sie hofft auf eine Schonfrist von 100 Tagen, nach der sie durchstarten würde. (lyn)