Washington/Brüssel - Im Konflikt um Exportsubventionen haben sich die USA am Freitag (Ortszeit) "enttäuscht" über den EU-Antrag auf Milliarden-Sanktionen bei der Welthandelsorganisation WTO gezeigt. In einer gemeinsamen Erklärung ermahnten der stellvertretende amerikanische Finanzminister Stuart Eizenstat und die Handelsbeauftragte Charlene Barshefsky die EU, den Streit verantwortungsvoll auszutragen und eine Eskalation der Spannungen zu vermeiden. Bei dem Handelsstreit geht es um die so genannten Foreign Sales Corporations (FSC), Tochterunternehmen amerikanischer Konzerne in Steueroasen, deren Einnahmen aus Exporten kaum besteuert werden. Rund 6000 US-Unternehmen wie General Electric, Boeing und Microsoft sparen damit im Jahr etwa vier Milliarden Dollar (4,69 Mrd. Euro/64,5 Mrd. S). Genehmigung für Sanktionen beantragt Die EU hatte am Freitag bei der WTO die Genehmigung für Sanktionen in Höhe von gut vier Milliarden US-Dollar beantragt. In dieser Höhe seien europäischen Unternehmen Verluste entstanden, sagte der EU- Botschafter bei der WTO in Genf, Carlos Trojan. Die USA werden ein Schlichtungsverfahren über die Höhe der Sanktionen beantragen, kündigte US-Botschafterin Rita Hayes an. Eizenstat und Barshefsky bestritten, dass europäische Unternehmen benachteiligt wurden. Sie forderten die EU auf, die neue Gesetzgebung der USA zu berücksichtigen. Solange sich die WTO kein Urteil über die neue Regelung gebildet habe, könnten keine Sanktionen erlassen werden. Die WTO hatte die Exportsubventionen im Frühjahr als wettbewerbsschädigend gerügt und eine Änderung der Gesetze verlangt. Die EU hält auch das neue Gesetz nicht für WTO-konform.(APA/dpa)