Bild nicht mehr verfügbar.

Foto:APA
Salzburg/Wien - Mehr als eine Woche sind seit der Katastrophe vom Kitzsteinhorn vergangen. Und noch immer gibt es nur Mutmaßungen über die Ursache für den Seilbahnbrand, bei dem vergangenen Samstag 155 Menschen ums Leben gekommen sind. Den Verdacht, dass ein schadhafter Hydraulikzylinder das Feuer in der Standseilbahn ausgelöst haben könnte, wollte ein Sprecher der Salzburger Gendarmerie am Sonntag nicht bestätigen. Genauso wenig wie Gerüchte, dass von Passagieren zum Wachsen von Snowboards mitgeführte Gaskartuschen im Waggon explodiert sein könnten. Auch Franz Lang, der leitende Kriminalist in der Causa, konnte Sonntag keine Ursache für das Tunnelfeuer nennen. Nur so viel: Das ausgebrannte Wrack soll noch im Lauf dieser Woche aus dem Tunnel geborgen werden. Auch die Identifizierung der Toten - sie sind inzwischen am Salzburger Flughafen aufgebahrt worden - werde noch andauern. Es müssten noch ausländische Experten zugezogen werden. ÖVP-Generalsekretärin Maria Rauch-Kallat hat indes in der Fernseh-"Pressestunde" Vorwürfe zurückgewiesen, wonach die Regierung oder die ÖVP nach dem Seilbahn-Unglück in Kaprun zu schnell auf den wirtschaftlichen Aspekt zu sprechen gekommen sei. Sie sei "sehr froh", dass die Tourismuswerbung sofort eingestellt worden sei. Auf den Einwand, dass dies nur für 14 Tage gelte, meinte Rauch-Kallat: "Das Leben geht Gott sei Dank weiter." Auch eine Anlassgesetzgebung als Folge des Unglücks lehnte Rauch-Kallat ab. Kritisch äußerte sich die ÖVP-Generalsekretärin als "überzeugte Katholikin" darüber, dass der Salzburger Erzbischof Georg Eder eine ökumenische Messe für die Opfer von Kaprun verweigert hatte. Sie sei schon vor dem Unglück betroffen von einem ähnlichem Eklat über einen ökumenischen Gottesdienst gewesen, jetzt fühle sie sich "umso mehr betroffen". Sie sehe sich in die Zeit "vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil zurückversetzt", erklärte Rauch-Kallat. Am Sonntag gedachte auch das bayerische Vilseck der 20 aus der Oberpfalz stammenden Opfer in einem Gottesdienst. Bereits am Samstag beging das Land Oberösterreich einen Trauerakt in Wels. Für die 44 oberösterreichischen Opfer standen 44 Kerzen auf einer Bühne in der Bosch-Halle. An der Trauerfeier nahmen Tausende Menschen teil. In den Reden wurde immer wieder vor zur großer Technikgläubigkeit gewarnt. (chr/neu)