Geschlechterpolitik
Lob für "soziale Intelligenz" der Frau Inspektor
Jubiläumsveranstaltung "10 Jahre Frauen und Männer in der Exekutive mit gleichen Rechten und Pflichten"
Wien - "Frauen bringen Eigenschaften in die Exekutive mit, die außerordentlich nützlich sind, das muss tiefer verankert
werden", ist Innenminister Ernst Strasser überzeugt. Wenn zwei Drittel der Arbeit die Lösung von Konflikten ausmache, so
der Minister, "tun wir gut daran, soziale Intelligenz bei Bewerbungen besonders zu bewerten".
Bei der Jubiläumsveranstaltung "Zehn Jahre Frauen und Männer bei der Exekutive", versicherte gestern, Montag, der ebenfalls
anwesende Frauenminister Haupt den Beamtinnen im Innenministerium seine Unterstützung bei Beanstandungen beim
Vorrücken in höhere Positionen.
Mit fünf Prozent Gendarminnen und neun Prozent Polizistinnen liegt der österreichische Frauenanteil in der Exekutive im
europäischen Mittelfeld. Beim Anteil an Führungspositionen sind Österreichs weibliche Exekutivbeamte sogar an fünfter
Stelle, so Francie van de Beek vom Europäischen Netzwerk für Polizistinnen (EPN). In einem zum Anlass produzierten Film
werden die Vorurteile gegen Frauen in der Exekutive herausgearbeitet: körperlich ungeeignet, Probleme mit sexueller
Belästigung, Bevorzugung wegen des Geschlechts oder Frauen als härtere Vorgesetzte, waren die gängigen.
Die vergangenen zehn Jahre seien noch nicht ausreichend gewesen, um alle Vorurteile zu beseitigen, so Christine Gubitzer
von der Gewerkschaft der Öffentlich Bediensteten. Es werde noch einige Zeit dauern, um Frauen voll zu integrieren. "Es sind
aber nicht die Frauen, die Probleme schaffen, sie zeigen bestehende Probleme oft als Erste auf", so Gubitzer. Die
Präsidentin des EPN, Anna-Lena Barth, zitierte dazu Albert Einstein: "Man kann ein Problem nicht auf dieselbe Art lösen, wie
es entstanden ist."
(eboy)