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Peshawar - Kurz vor Wintereinbruch haben die Restverbände der Anti-Taliban-Koalition im Norden Afghanistans eine Offensive zur Rückeroberung verlorener Gebiete begonnen. Die Truppen der international anerkannten Regierung des Präsidenten Burhanuddin Rabbani unter dem Kommando von Militärchef Ahmed Shah Massud waren im September von den Taliban-Milizen aus Talokan, der Hauptstadt der Provinz Tachar, vertrieben worden. Nun rücken die Kämpfer Massuds von Süden und Norden gegen Talokan vor. Bei den Kämpfen kamen seit Montag mindestens neun Menschen ums Leben, berichtete die in Pakistan ansässige afghanische Nachrichtenagentur AIP am Dienstag. Im September waren bis zu 100.000 Menschen vor den Gefechten und wegen der Dürre aus der Region geflohen. Das Welternährungsprogramm (WFP) geht davon aus, dass bis zu einer Million Afghanen während des kommenden Winters der Hungertod droht. Die fundamentalistischen Taliban-Milizen, der vor allem Paschtunen angehören, kontrollieren mehr als 90 Prozent des Staatsgebiets von Afghanistan. Russland hat den Taliban mit einem Militärschlag gedroht. Die auf dem Territorium von Tadschikistan stationierten russischen GUS-Grenztruppe könnten sich gezwungen sehen, Rüstungen der Taliban in grenznahen Gebieten zu vernichten, wenn die Milizen ihr Feuer in Richtung Tadschikistan fortsetzen sollten, hieß es in einer Mitteilung der russischen Grenztruppen. Die GUS-Verteidigungsminister waren Ende Oktober in Duschanbe zusammengetroffen und hatten auch mit dem iranischen Außenminister Kamal Kharrazi und mit Massud konferiert. Massud hält das Pandschirtal nördlich der Hauptstadt Kabul und einige Gebiete im Norden des Landes. Die Taliban werden von Pakistan unterstützt. Die Rabbani-Regierung hat weiterhin den afghanischen UNO-Sitz inne. (APA/dpa)