Boston - Eine Studie des Massachusetts General Hospital hat herausgefunden, dass fast alle jungen Frauen mit Magersucht unter einem deutlichen Knochenschwund leiden, der mit herkömmlichen Methoden nicht behandelt werden kann. Von 130 amerikanischen Magersüchtigen zwischen 20 und 30 litten 92 Prozent an einem Knochenschwund an Wirbelsäule und Hüften. Bei fast 38 Prozent der Frauen war der Knochenschwund so ausgeprägt, dass sie ein Krankheitsbild wie Osteoporose-Patienten zeigten. Eine Behandlung mit Östrogen, Kalzium und Vitamin D verbesserten die Knochendichte der Patientinnen nicht. Die Wissenschaftlerin Anne Klibanski erklärte gegenüber der BBC, dass manche dieser jungen Frauen trotz Östrogen-Behandlung einen Knochenschwund aufwiesen, der mit dem von Jahrzehnte älteren Frauen vergleichbar sei. Daher sei es entscheidend, dass alle magersüchtigen Frauen auf Osteoporose hin untersucht würden. Der stärkste Indikator für einen Knochenschwund war das Gewicht der teilnehmenden Frauen. Je geringer das Gewicht, desto größer war der Knochenschwund. Ein Viertel aller Frauen wurde während der Studie mit Östrogen behandelt. Mehr als der Hälfte war in der Vergangenheit Östrogen verschrieben worden. Bei manchen der Frauen normalisierte sich der durch die Magersucht gestörte Menstruations-Zyklus durch die Östrogeneinnahme wieder. (pte)