Klagenfurt - Die großen Unternehmen in Österreich seien gut auf die Euro-Umstellung vorbereitet, bei den Klein- und Mittelbetrieben hapere es aber noch, so Nikolaus Chiari, stellvertretender Leiter der Euro-Initiative der Bundesregierung und der EU. Im Rahmen des Euro-mobil 2000 habe man 50 kleine und mittlere Firmen in ganz Österreich besucht und den Unternehmen mit Rat und Tat geholfen. Bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Klagenfurt meinte Chiari, die Zustimmung der Österreicher zum Euro sei groß und liege mit 58 Prozent exakt im EU-Schnitt. Allerdings sei das Interesse der Firmen, vor allem der kleineren, noch zu gering. "Die Euro Initiative ist bemüht, dies zu ändern, deshalb haben wir auch 50 Firmen quer durch Österreich besucht und beraten", erklärte Chiari. Bei Zahlungsverkehr in Euro hinter dem internationalen Durchschnitt

Während bereits 42 Prozent der Einzelhändler eine doppelte Preisauszeichnung vornehmen würden, liege der Zahlungsverkehr in Euro in Österreich mit einem Prozent volumsmäßig weit hinter dem internationalen Durchschnitt, der 25 Prozent betrage. Nur eine von 1.000 Umsatzsteuererklärungen werde in Euro abgegeben, und erst zwei Prozent der Unternehmenskonten liefen in Euro, bemängelte Chiari.

Michael Paul von der Consulting-Firma Simon Kucher & Partners warnte davor, sich zu spät mit den Umstellungsproblemen zu befassen: "Die Einführung des Euro als reales Geld bringt in Österreich die ganze Preispsychologie durcheinander." Wenn derzeit ein Liter Milch 9,90 S koste, würde dies nach der Umrechnung 72 Cent ausmachen. Paul: "Da muss man sich jetzt fragen, rundet man auf 69 Cent ab oder auf 79 Cent auf." Er erwartet übrigens vor allem im Lebensmittelhandel eher ein Abrunden der Preise. (APA)