Brüssel - Die EU-Agrarminister haben sich am Montagabend auf ein Erklärung geeinigt, in der der bessere Schutz vom Aussterben bedrohter Nutztierrassen gefordert wird, erklärte Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer am Dienstag. Die EU-Kommission habe sich bereit erklärt, die Wünsche der Agrarminister zu berücksichtigen. Bisher sei es die Pflicht der Mitgliedsländer gewesen, wissenschaftlich zu belegen, dass eine Nutztierrasse vom Aussterben bedroht ist, so ein Sprecher der EU-Kommission am Dienstag. Wenn ein solcher Nachweis nicht erbracht worden sei, dann habe die EU-Kommission das international übliche restriktive Kriterium angewendet, dass eine Rasse erst dann vom Aussterben bedroht ist, wenn es weniger als 1.000 weibliche Tiere gibt. Bei einem so geringen Bestand wäre die weitere Zucht einer Rasse gefährdet, warnte Molterer. Bisher wurden Programme zum Schutz alter Rassen aus dem Umweltprogramm gefördert. Bei strikter Anwendung des Mengenkriteriums könnten der Erhalt einzelner Rassen nicht mehr gefördert werden. Die EU-Kommission hat nun zugesagt, Übergangsbestimmungen einzuhalten, bis der wissenschaftliche Nachweis erbracht ist, welche Nutztierrassen gefährdet sind. Wie der Nachweis im Detail erfolgen soll, war noch unklar. (APA)