Perth - Den Aufbau eines internationalen Klimanetzwerkes für den äquatorialen Indischen Ozean, ähnlich dem "El Nino"-Netzwerk im pazifischen Raum, haben Wissenschaftler am Oceans and Climate 2000 Workshop im australischen Perth gefordert. Nur durch das bessere Verständnis der Zusammenhänge zwischen Ozean und Atmosphäre könnten regionale Klimaereignisse besser vorhergesagt werden, was vor allem der landwirtschaftlichen Produktion in den Anrainerstaaten des Indischen Ozeans zugute kommen würde. Im pazifischen Raum hätte die Errichtung eines Netzwerkes von Messsonden bereits frühzeitig Hinweise auf die massiven Änderungen in den oberflächlichen Wasserschichten, die zum jüngsten El Nino-Ereignis geführt haben, geliefert, erläutert Peter Webster von der University of Colorado. In ähnlicher Weise sollte auch im Indischen Ozean ein Netzwerk von ortsfesten und frei driftenden Messbojen errichtet werden, die Wassertemperatur, Luftfeuchtigkeitund ähnliche Parameter erheben. Dadurch würden bessere Prognosen über Zeitpunkt und Stärke der Niederschläge möglich und die landwirtschaftliche Produktion, die in den Anrainerstaaten des Indischen eine immense wirtschaftliche Bedeutung hat, könnte darauf abgestimmt werden. Nach Ansicht von Nan Bray vom australischen CSIRO Marine Research Institute ist die Beobachtung des Indischen Ozeans wesentlich für die Beurteilung des regionalen Klimas, weil "das Wettergeschehen im indischen und im südostasiatischen Raum stark an die Meeresströmungen gekoppelt ist, die besser voraussagbar sind als atmosphärische Ereignisse." Es sei klar, dass ein solches Klimanetzwerk etliche Millionen Dollar kostet, aber immerhin würden zwei Drittel der Weltbevölkerung davon profitieren, gibt Bray zu bedenken. (pte)