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Wien - Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl sieht in der EU-Erweiterung eine historische Chance, die "Österreich endlich aus einer Randlage mitten ins Herz der Europäischen Union (EU) katapultiert". Die Ängste der Menschen vor Überschwemmungen durch Billigprodukte, vor der beinharten Unternehmenskonkurrenz oder dem übergroßen Arbeitskräfteangebot seien unbegründet, "wenn es uns bereits jetzt gelingt, den Eisernen Vorhang in den Köpfen nieder zu reißen", so Leitl anlässlich der am Mittwoch beginnenden Jahrestagung der Wirtschaftsuniversität Wien (WU-Wien) zum Thema "EU-Osterweiterung". Die mittel- und osteuropäischen Länder (MOEL) seien bereits heute der zweitwichtigste Markt für die heimische Wirtschaft. Alleine in den vergangenen zehn Jahren konnten die Importe aus dieser Region nach Österreich verdreifacht und die Exporte in die MOEL sogar mehr als vervierfacht werden. Studien würden Österreich durch die Erweiterung ein zusätzliches Wirtschaftswachstum von bis zu 3,7 Prozent und die Schaffung von 27.500 Arbeitsplätzen voraussagen. Zuwanderung notwendig Bezüglich des übergroßen Arbeitskräfteangebotes betonte Leitl, dass auch künftig mit einer leichten Steigerung von Zuwanderern zu rechnen sei. "Berücksichtigt man aber, dass Österreich in den kommenden Jahren von der Überalterung schwer getroffen wird und qualifizierte Facharbeiter schon jetzt in Gewerbe und Handwerk händeringend gesucht werden, dann ist diese Zuwanderungsmenge zur Aufrechterhaltung unseres Wohlstands- und Sozialniveaus sogar notwendig", so der WKÖ-Präsident. (APA)