Natur
Wellen, die zu Strom werden
Das erste Wellenkraftwerk nimmt kommerziellen Betrieb auf
Island of Islay/Schottland - Während in Den
Haag die Delegierten der
Weltklimakonferenz über konkrete
Maßnahmen zur Verringerung der
Emissionen von Treibhausgasen
debattieren, ist auf der
schottischen Island of Islay das
weltweit erste kommerzielle
Wellenkraftwerk in Betrieb
gegangen. Dessen Leistung ist mit
500 Kilowatt zwar recht bescheiden,
als klimafreundliche und billige Quelle
erneuerbarer Energie könnten sich
Wellenkraftwerke aber bald zu einer
ernstzunehmenden Alternative zu fossilen Brennstoffen entwickeln.Saubere, billige, erneuerbare Energie
Hersteller und Betreiber der unter der Bezeichnung LIMPET 500 vermarkteten
Anlage auf Islay ist die schottische Firma Wavegen. Die Technologie wurde von Wavegen in
Zusammenarbeit mit der Queen’s University Belfast
entwickelt. Neben LIMPET 500, das für den lokalen Gebrauch ausgelegt ist,
bietet Wavegen auch größere Anlagen an, die - vor der Küstenlinie
positioniert - bis zu 3,5 Megawatt leisten. LIMPET 500 besteht aus einer
Kollektorkammer, die auf Meeresspiegelniveau in die Uferzone eingelassen
wird, und einem Generator zur Stromerzeugung. Im Kollektor wird die Luft
durch das Auf und Ab der Wellen abwechselnd komprimiert und
dekomprimiert. Dadurch entsteht im Auslass zum Generator ein schneller
Luftstrom, der eine pneumatische Turbine antreibt.
Mit dem Abschluss eines auf 15 Jahre angelegten Liefervertrages mit den
schottischen Public Electricity Suppliers tritt das Islay-Kraftwerk als erste
Wellenkraftanlage in die kommerzielle Phase ein - ein "Meilenstein" für
Wavegen-Direktor Allan Thomson: "Wellenenergie gehört nun mit zu den
sauberen und wettbewerbsfähigen Formen der nachhaltigen
Energiegewinnung. Das ist der Beginn eines neuen globalen Marktes."
Unterstützung für die zwanzigjährige Entwicklungsarbeit kam anfangs von
der Europäischen Union, mittlerweile stehen Wavegen mit der Schweizer
Unotec Holding AG, der AGIP UK, und dem Venture Capitalist 3i finanzkräftige
Partner zur Seite. (pte)