Brüssel - "Die Wirtschaftslage in der EU ist so gut wie nie zuvor in den letzten zehn Jahren", heißt es in der Herbstprognose der EU-Kommission, die am heutigen Mittwoch veröffentlicht wurde. Die Wirtschaftsdaten der EU seien solide, der Welthandel steige. Das Wachstum der EU wird - wie auch schon in Frühjahr prognostiziert - 2001 mit 3,1 Prozent (Eurozone: 3,2 Prozent) zwar niedriger als heuer (3,4 Prozent) ausfallen, dies sei aber hauptsächlich auf den Ölpreisanstieg zurückzuführen, der das Wachstum mit 0,3 Prozentpunkten belaste. 2002 rechnet die EU-Kommission mit einem Wachstum von 3,0 Prozent in EU und Eurozone.Inflation von Ölpreis und Euro getrieben Die Inflation in der EU wird 2001, auf Grund des hohen Ölpreises und des schwachen Euro, bei 2 Prozent bleiben (Eurozone: 2,2 Prozent) und erst 2002 wieder auf 1,8 Prozent (Eurozone: 1,9 Prozent) fallen, so die Herbstprognose. Der Ölpreis, der mit 30 Dollar je Barrel angenommen wird, trage 2001 0,4 Prozentpunkte zur Inflationsrate bei. Erst 2002 werde der Ölpreis wieder auf 27 Dollar/Barrel fallen, so die EU-Prognose. Die Folgen des Ölpreisschocks fallen aber geringer aus, als in den 70er Jahren. Denn ein Barrel koste real immer noch um 50 Prozent weniger als auf dem Höchststand Anfang der 80er Jahre. Energiesparmaßnahmen hätten die Abhängigkeit vom Öl reduziert und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien stabilitätsorientiert. Budgetüberschüsse Im Jahr 2000 werden die EU-Staaten in Summe einen Überschuss der Budgets von 1,2 Prozent des BIP erwirtschaften. Auch 2001 und 2002 sollte sich in Summe in der EU ein Überschuss und in der Eurozone ein geringfügiges Defizit von 0,5 bzw. 0,3 Prozent des BIP ergeben. Das positive Ergebnis sei aber 2000 und 2001 zu einem wesentlichen Teil der Versteigerung der UMTS-Lizenzen zu verdanken, so die EU-Kommission. Der Überschuss in den Budgets dürfe nicht darüber hinweg täuschen, dass die Ausgabenstruktur nicht so rasch wie erhofft verbessert werde. Viele neue Arbeitsplätze Sehr erfreulich entwickelt sich laut Prognose der Arbeitsmarkt. 2000 wurden EU-weit 2,6 Mill. Arbeitsplätze geschaffen. Die Arbeitslosenrate soll von heuer 8,4 Prozent auf 7,3 Prozent im Jahr 2002 fallen. Die Zahl der Arbeitslosen in der EU soll von 16,4 Millionen 1999 auf 13,3 Millionen im Jahr 2002 sinken. Sechs EU-Staaten sollen dann Arbeitslosenraten unter fünf Prozent haben. (APA)