Linz - Neue Hoffnung gibt es für die rund 8.000 Multiple-Sklerose-Kranken in Österreich: Um eine Reduktion der Krankheitsschübe zu erreichen, wird seit kurzem neben der herkömmlichen Cortisontherapie eine Behandlung mit Betainterferonspritzen angewandt." Wichtig sei es, den betroffenen Menschen einen Weg heraus aus der oft krankheitsbedingten Isolation zu zeigen und ihnen zugleich mit Hilfe von speziellen Therapien ein annähernd normales Leben zu ermöglichen", so die Präsidentin der MS-Gesellschaft Österreichs, Heidelore Markut, bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Linz. Ohne ärztliche Betreuung In eigenen medizinischen Schulungen wird den betroffenen Patienten der Umgang mit den Betainterferonspritzen näher gebracht und ihnen somit die Möglichkeit geboten, die neue Therapiemethode in Zukunft ohne ärztliche Betreuung anwenden zu können. Neu sei auch, dass die Krankenkassen seit kurzem die Injektionen bezahlen so Markut und Oberösterreichs Landtagspräsidentin Angela Orthner (V) im Rahmen der Pressekonferenz Lebensqualität erhöhen Die neue Therapiemethode müsse aber immer in Kombination stehen mit den bereits bekannten, herkömmlichen Behandlungsabläufen bei Patienten mit Multipler Sklerose. Physio- bzw. Ergotherapien, aber auch eine spezielle Diät seien unumgänglich, wenn man die Lebensqualität der Betroffenen erhöhen bzw. den Krankheitsverlauf verlangsamen will, so Markut. Multiple Sklerose befällt das zentrale Nervensystem und zerstört im weiteren Verlauf die Nervenbahnen. Die Erkrankung verläuft meist in Schüben und führt bei den Betroffenen zu unterschiedlichen Ausfällen, wie etwa Gleichgewichts- und Sehstörungen und auch Lähmungserscheinungen. Um neu Forschungsergebnisse aufzuzeigen und konkrete Hilfe für Angehörige und Betroffene anbieten zu können, findet am 25.11.00 erstmalig in Oberösterreich ein Multiple-Sklerose Symposium im Psychiatrischen Wagner-Jauregg-Krankenhaus in Linz. (APA)