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Kubitschek-Denkmal in Brasilia

Foto: Reuters/Newton
Brasilia - Der frühere brasilianische Präsident Juscelino Kubitschek ist nach einer Parlamentsstudie im Jahr 1976 bei einem "normalen Verkehrsunfall" ums Leben gekommen, der entgegen langjährigen Spekulationen nicht Folge eines Anschlags war. Zu diesem Schluss kam eine Kommission des Kongresses, die das Ergebnis ihrer Ermittlungen am Dienstagabend (Ortszeit) in Brasilia bekannt gab. Kubitschek amtierte von 1955 bis 1961. "Es gibt keine Hinweise darauf, dass der Tod von Kubitschek durch einen Anschlag im Rahmen des Plans Condor verursacht wurde", sagte Kommissionschef Paulo Otavio in Anspielung auf ein Abkommen südamerikanischer Diktaturen zur Ermordung von Regimegegnern in den 70er Jahren. In Brasilien regierten die Militärs zwischen 1964 und 1985. Kubitschek starb im Alter von 74 Jahren auf dem Weg von Sao Paulo nach Rio de Janeiro beim Zusammenstoß seines Wagens mit einem Fernreisebus. Für die Vermutungen, dass der Fahrer von Kubitschek wegen eines Schusses oder einer Explosion die Kontrolle über das Fahrzeug verloren habe, gebe es keinen Anhaltspunkt, hieß es im Bericht. Der Sohn tschechischer Einwanderer Kubitschek gilt als Pionier der Industrialisierung Brasiliens. Er ließ moderne Landstraßen, Eisenbahnlinien und Wasserkraftwerke bauen sowie die neue Hauptstadt Brasilia errichten.(APA/dpa)