Wien - Der Zuschlag ist erteilt: Wie der für Auslandskunden der Deutschen Telekom zuständige Burkhard Beyer dem S TANDARD Mittwoch bestätigte, erfuhr er dieser Tage aus dem Wiener Verkehrsministerium, dass sein Unternehmen die grundlegende Erhebung der in Österreich verfügbaren Radiolizenzen durchführen soll. Die Verträge sollen kommende Woche unterzeichnet werden. Damit beginnt für die österreichische Privatradioszene des Wartens zweiter Teil. Denn schon seit Anfang März wissen die zuständigen Beamten des Verkehrsministeriums von den Medienexperten der Regierung, was ein solches Gutachten beinhalten soll.

ORF wird untersucht

So werden nicht nur die noch unbelegten oder von Privatsendern benutzten Sendefrequenzen untersucht, sondern auch jene des ORF auf eventuelle Doppel- und Mehrfachversorgung von Sendegebieten. Bis zum Zuschlag an die Deutsche Telekom sollten im Verkehrsministerium nur acht Monate verstreichen. Auf ein Endergebnis wartet man nun - wie Beyer dem S TANDARD bestätigte - weitere 26 Wochen ab Auftragserteilung, also wenn es "ganz krass" (gemeint ist: schnell) geht, im kommenden Mai; Zwischenberichte verspricht man nach 17 und 22 Wochen. Andere Bewerber - es waren insgesamt vier - wollten dem Vernehmen nach schon nach zwölf Wochen einen Zwischenbericht vorlegen. Einen solchen könnte die Medienpolitik rasch brauchen: Das neue Privatradiogesetz soll am 5. Dezember den Ministerrat passieren und zu Beginn 2001 im Nationalrat behandelt werden. Da käme Überblick über zur Verfügung stehende Frequenzen durchaus zupass. (fid/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 23.11.2000)