Gaza/Hadera - Die radikalislamische Hamas-Organisation hat Israel vor Vergeltungsschlägen wegen des Bombenanschlags von Hadera gewarnt. In einer am späten Mittwoch Abend in Gaza verbreiteten Erklärung hieß es, wenn Israel versuchen sollte, einen geistlichen oder politischen Führer der Palästinenser zu töten, würden "die Tore der Hölle geöffnet" und der Preis für Israel werde hoch sein. Bei der Explosion der Autobombe waren am Mittwoch in der nordisraelischen Stadt Hadera zwei Israelis getötet worden, 37 Menschen wurden verletzt. Der geistliche Führer der Hamas, Scheich Ahmed Yassin, sagte, ihm lägen keine Informationen vor, dass der bewaffnete Arm der Hamas für den Bombenanschlag verantwortlich ist. Zugleich rechtfertigte er die Tat als Reaktion auf das israelische Vorgehen gegen die Palästinenser. "Die Palästinenser dürfen nicht immer diejenigen sein, die beschossen und getötet werden", sagte Yassin am Mittwoch vor Journalisten in Gaza. "Der Feind (Israel) muss nun den gleichen Schmerz erleiden, den die Palästinenser jeden Tag ertragen". Ein ranghoher Militärkommandant sagte, wenn Israel zu dem Schluss gelange, dass Arafat kein vertrauenwürdiger Partner sei, könnten die Streitkräfte ihre Strategie ändern, die Autonomiegebiete wie einen feindlichen Staat angreifen und Arafats Herrschaft zusammenbrechen lassen. Zehntausende Israelis folgten Mittwoch Abend einem Aufruf des rechtsgerichteten Oppositionsführers Ariel Sharon und demonstrierten in Jerusalem für ein härteres Vorgehen der Streitkräfte. Sharon kritisierte die Regierung und warf Arafat vor, ein grausamer Feind Israels zu sein. Ein Besuch Sharons auf dem Ostjerusalemer Tempelberg hatte am 28. September die anhaltenden Unruhen ausgelöst. Seitdem wurden mehr als 250 Menschen getötet, die meisten davon Palästinenser. (APA/dpa/AP)