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Foto: W LFLE M./APA
Wien - Der Einzelhandel in der Ostregion Österreichs hat in hohem Maß von der Grenzöffnung zu den östlichen Nachbarländern profitiert. Das ist das Fazit der RegioPlan-Studie "Kaufkraftströme aus Ungarn, Tschechien, Slowakei und Polen". Die Untersuchung wurde heute, Donnerstag, in Wien von den Präsidenten der Wirtschaftskammern Wien und Niederösterreich, Walter Nettig und Sonja Zwazl, präsentiert. Allein die Konsumenten aus den drei östlichen Nachbarländern Slowakei, Tschechien und Ungarn haben laut der Studie von Juli 1999 bis Juni 2000 rund 15,2 Mrd. S (1,105 Mrd. Euro) in Wien und Niederösterreich ausgegeben, davon entfielen ca. elf Mrd. S auf die Bundeshauptstadt. Zusätzlich entfielen 180 Mill. S auf das nördliche Burgenland. Rechnet man die Ausgaben polnischer Österreich-Gäste hinzu, so steigt der Wert für die Ostregion sogar auf fast 19 Mrd. S. Für die Studie wurden 3.000 Osteuropäer bei ihrer Ausreise aus Österreich befragt. Wirtschaftskammerfunktionäre zeigten sich erfreut Nettig und Zwazl zeigten sich über die Ergebnisse entsprechend erfreut: "Das ist der Beweis, dass die Ostregion von der Öffnung der Grenzen profitiert hat. Aus dem Kaufkraftabfluss ist ein ganz gewaltiger Kaufkraftzufluss geworden", sagte Nettig. Während elf Mrd. S aus den Nachbarländern in der Bundeshauptstadt ausgegeben würden, ließen die Wiener pro Jahr 460 Mill. S in Osteuropa. Zwazl betonte, dass auch in Niederösterreich der Kaufkraftzufluss von 4,2 Mrd. S den 1997 erhobenen Kaufkraftabfluss von rund drei Mrd. S bereits überflügelt habe. "Um in Euphorie auszubrechen, ist es aber noch zu früh", betonte die Wirtschaftskammer-Chefin. Denn gerade in den niederösterreichischen Grenzgebieten stelle sich die Situation noch immer "alles andere als rosig" dar. Sowohl Nettig als auch Zwazl betonten, dass mit gezieltem Marketing verstärkt auf die osteuropäischen Kunden eingegangen werden sollte. Darüber hinaus wünscht sich Nettig auch verbesserte Bedingungen bei der Grenzabfertigung sowie "Verständniswerbung" und Aufklärung im Inland. (APA)